Duisburg. Der Initiativkreis Ruhr will in Duisburg-Hochfeld zeigen, wie urbanes Leben der Zukunft aussehen kann. Die Entscheidung fällt am Samstag.

Mit dem Klimaschutzprojekt Innovation City hat der Initiativkreis Ruhr in Bottrop internationale Aufmerksamkeit erlangt. Zehn Jahre nach dem Start will das Wirtschaftsbündnis aus mehr als 70 Unternehmen der Region nun ein neues „Leitprojekt Urbane Zukunft Ruhr“ aufsetzen. Nach Informationen unserer Redaktion soll der Duisburger Stadtteil Hochfeld den Zuschlag erhalten.

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Am kommenden Samstag treffen sich die persönlichen Mitglieder des Initiativkreises, die große Konzerne wie RWE, Eon, Vonovia, Evonik oder Thyssenkrupp vertreten, zu ihrer Vollversammlung. Auf der Tagesordnung steht die Abstimmung über ein Projekt, „das den Blick auf die Zukunft des Zusammenlebens ermöglicht“, wie IR-Moderator Rolf Buch im Frühjahr im Interview mit unserer Zeitung andeutete. „Wir wollen uns bewusst fokussieren und sagen: Auf einen Punkt richten wir den Scheinwerfer. Hier zeigen wir, was möglich ist“, sagte der Chef des Bochumer Wohnungskonzerns Vonovia.

„Leitprojekt Urbane Zukunft Ruhr“

Nach einem längeren Suchprozess wollen Buch und sein Co-Moderator Andreas Maurer von der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) den Mitgliedern des Initiativkreises am Samstag empfehlen, die „Urbane Zukunft Ruhr“ in Duisburg-Hochfeld zu testen. Der Stadtteil mit seinem hohen Anteil von Migranten und sozial benachteiligten Menschen befindet sich ohnehin im Umbruch.

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Das bislang stark industriell genutzte Hochfelder Rheinufer soll im Jahr 2027 einer der Schauplätze der Internationalen Gartenausstellung IGA werden. Sie soll den Fluss auch baulich näher an die Stadt heranbringen. Die Stadt Duisburg ihrerseits hatte im Mai angekündigt, in den nächsten Jahren mehr als 100 Millionen Euro in Hochfeld auch in soziale Projekte zu investieren.

Mitglieder des Initiativkreises Ruhr stimmen ab

Seine konkreten Pläne für den künftigen Vorzeigeort will der Initiativkreis Ruhr am Samstag vorstellen. Mit Rücksicht auf die noch ausstehende Abstimmung bei der Mitgliederversammlung wollte sich eine Sprecherin auf Anfrage unserer Redaktion nicht dazu äußern. Auch von der Stadt Duisburg war keine Stellungnahme zu erhalten.

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Initiativkeis-Moderator Buch hatte indes im April angedeutet, dass es bei dem neuen Projekt im Gegensatz zu Innovation City „um mehr als das Thema Klimaneutralität“ gehe. Durch energetische Sanierung von Wohnhäusern konnte der CO2-Ausstoß in Bottrop innerhalb von zehn Jahren nahezu halbiert werden.

In Duisburg will der Initiativkreis Ruhr nun offenbar einen größeren Bogen schlagen. „Wir wollen uns nicht nur mit der Instandsetzung von Gebäuden befassen, sondern darüber hinaus mit Themen wie der digitalen Infrastruktur, Nahverkehr, Bildung und Kultur. Es gehört ganz viel dazu“, sagte Buch im Frühjahr.

Die Klimaschutz-Konzepte aus Bottrop werden gerade in großen Teilen des Ruhrgebiets ausgerollt. So plant es der Initiativkreis wohl auch für Hochfeld. „Das Ruhrgebiet hat das Potenzial, der attraktivste Lebensraum in Europa zu werden. Auf dem Weg dahin wollen wir an einer Stelle ansetzen“, hatte Co-Moderator Maurer angekündigt.