Essen. Beim Essener Chemiekonzern Evonik läuft es rund. Vorstandschef Kullmann gibt sich optimistisch. Für Bonus-Zahlungen legt Evonik mehr Geld zurück.

Der Essener Chemiekonzern Evonik verbreitet weiterhin Optimismus. Im aktuellen Geschäftsjahr habe es ein „starkes drittes Quartal“ gegeben, teilte das Unternehmen mit. Alle vier „Divisionen“, die zum Konzern mit seinen rund 33.000 Beschäftigten gehören, hätten von einer gestiegenen Nachfrage profitiert, erklärte Vorstandschef Christian Kullmann. „Höhere Kosten für Rohstoffe, Energie und Logistik konnten wir durch höhere Verkaufspreise vollständig kompensieren.“ Damit sei Evonik „weiter stark gewachsen“.

Bei Umsatz und Gewinn rechnet der Chemiekonzern für das laufende Geschäftsjahr mit einer Steigerung. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) werde 2,4 Milliarden Euro erreichen, sagte Evonik voraus. Dies liege am oberen Ende der bisher verkündeten Spanne. Ebenso sei es beim Umsatz, der bei 14,5 Milliarden Euro liegen werde. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 waren es 12,2 Milliarden Euro Umsatz und 1,91 Milliarden Euro Gewinn.

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Als Lieferant für zahlreiche Branchen ist Evonik abhängig vom Konjunkturverlauf. Eine höhere Nachfrage verzeichnete das Essener Unternehmen unter anderem bei Produkten für die Bau- und Beschichtungsindustrie sowie für erneuerbare Energien. Gute Geschäfte habe es auch mit Produkten gegeben, die bei Polyurethan-Schäumen in der Autoindustrie oder bei Matratzen und Kühlschränken zum Einsatz kommen. Auch bei Evonik-Produkten für die Gesundheits- und Pflegeindustrie habe es eine gute Geschäftsentwicklung gegeben. Als Pharmazulieferer profitierte Evonik davon, dass im Konzern entwickelte Lipide für mRNA-Impfstoffe benötigt werden.

„Höhere Bonus-Rückstellungen“ bei Evonik

Aufhorchen lassen dürfte die Belegschaft, dass es „höhere Bonus-Rückstellungen“ gegeben hat. Wie Evonik mitteilte, stieg das bereinigte EBITDA im Zeitraum Juli bis September im Vergleich zum Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 645 Millionen Euro. Im Vergleich zum zweiten Quartal sei das Ergebnis stabil geblieben, „trotz Sonderbelastungen von rund 30 Millionen Euro aufgrund von höheren Bonus-Rückstellungen, Wartungsstillständen und Absatzverlusten infolge beeinträchtigter Lieferketten und mangelnder Rohstoffverfügbarkeiten“, erklärte das Unternehmen in der Zwischenbilanz.