Düsseldorf. Junge Anleger vertrauen dem Sparbuch und hören auf den Rat ihrer Eltern. Sie schätzen zudem mobile Bezahlsysteme, so eine Commerzbank-Umfrage.
Wer um die Jahrtausendwende geboren wurde, ist mit Smartphones, sozialen Medien und einer Fülle von digitalen Angeboten aufgewachsen. Bei Geldgeschäften verhält sich diese sogenannte „Generation Z“ in NRW aber eher analog und bodenständig, wie eine Yougov-Umfrage im Auftrag der Commerzbank ergab.
Samuel Dalmis kann aus eigener Anschauung beurteilen, wie Leute in seinem Alter ticken. „Bei Finanzthemen sind wir junge Menschen konservativer als wir uns geben“, sagt der 23-jährige Werkstudent der Commerzbank in Düsseldorf. „Das Sparbuch wurde vielen von uns mit in die Wiege gelegt. Darauf landet geschenktes Geld von der Taufe und der Kommunion“, erzählt der angehende Banker.
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Seine eigenen Erfahrungen decken sich mit den Ergebnissen einer aktuellen Studie. Danach gaben 44 Prozent der in NRW befragten Menschen zwischen 16 und 26 Jahren an, ihr Geld überwiegend auf ein klassisches Sparkonto zu legen, obwohl es aktuell keine Zinsen abwirft. Informationen über Finanzthemen holen sich junge nur zu einem geringen Teil bei sozialen Medien. Bundesweit sind es 22 Prozent, in NRW sogar nur 17 Prozent. „Man orientiert sich an den Erfahrungen der Eltern. Ihrem Rat vertrauen die jungen Menschen am meisten“, sagt Commerzbank-Bereichsvorstand Mario Peric, der das Geschäft mit Privat- und Unternehmerkunden in West- und Süddeutschland verantwortet.
Freiheit beim Einkauf und Geldautomat in der Nähe
Peric fasst die Ergebnisse der Umfrage so zusammen: „Junge Leute mögen die Freiheit beim Einkaufen. Sie nutzen gern ein cooles Bezahlverfahren wie Apple Pay“, so der Banker. „Für 68 Prozent sind aber auch Geldautomaten wichtig. Sie mögen es bequem, setzen aber auch auf Sicherheit.“ Und: 58 Prozent legen Wert auf preisgünstige Bankprodukte. Gut ein Drittel der jungen Befragten achtet darauf, dass sich ihr Geldinstitut nachhaltig ausrichtet.
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Dalmis gehört freilich zu den 21 Prozent der Befragten, die schon früh mit Wertpapieren in Berührung gekommen sind. „Mein Vater hat mir geraten, ich solle doch mal was mit Aktien machen. Da war ich keine 18 Jahre alt“, berichtet der Werkstudent. „Mit 300 Euro habe ich früh gelernt, mit Wertpapieren umzugehen. Dazu braucht man keine großen Summen.“
Ein „verstärktes Interesse“ junger Anleger an Aktien und Fonds registriere auch die Commerzbank, erklärt Peric. Entsprechende Sparpläne nutzen der Umfrage zufolge immerhin zwölf Prozent. Dem Bereichsvorstand macht aber ein anderes Thema mehr Sorgen: Für fast ein Drittel der bis zu 26-Jährigen ist die eigene Altersvorsorge im Augenblick noch kein Thema. „Das Thema Altersvorsorge ist für Jugendliche naturgemäß weit weg“, räumt Peric ein, mahnt jedoch: „Ab dem Zeitpunkt, an dem sie Geld verdienen, sollten sie aber darin investieren. Das ist auch ein Beitrag zur Nachhaltigkeit.“