Düsseldorf. In der Corona-Pandemie weicht die Skepsis der Menschen vor Anlageformen in Aktien. Die Commerzbank in NRW beobachtet deutliche Zuwächse.

Es dauert nicht mehr lange, da werden die privaten Haushalte in Deutschland acht Billionen Euro auf der hohen Kante haben. Zur Klarstellung: Das ist eine Acht mit zwölf Nullen. Vor allem die Corona-Krise hat noch einmal den Trend zum Sparen beflügelt. Das spürt auch die Commerzbank in NRW, die ein Ende der allgemeinen Skepsis gegen Anlageformen mit Aktien beobachtet.

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„Viele Kundinnen und Kunden haben sich im erneuten Lockdown um ihre Geldanlage gekümmert und verstärkt in Wertpapiere investiert“, sagt Bereichsvorstand Mario Peric, der das Privat- und Unternehmerkunden-Geschäft verantwortet. Im ersten Halbjahr sei das Depotvolumen bei der Commerzbank in NRW um 17,5 Prozent auf 30,6 Milliarden Euro gewachsen.

Nachgefragt seien auch Wertpapiersparpläne, in die monatlich kleinere Summen fließen. Seit Jahresbeginn sei die Zahl der Abschlüsse um 22,2 Prozent nach oben geschnellt. „Angesichts von anhaltenden Negativzinsen und steigender Inflation gehen wir auch nicht davon aus, dass die Wertpapieranlage an Charme einbüßen wird“, prognostiziert Peric.

Die Teuerungsrate war im Juli auf 3,8 Prozent gestiegen und damit auf ein Niveau, das zuletzt vor rund 30 Jahren erreicht wurde. Entsprechend hoch fällt der Verlust bei konventionellen Geldanlagen aus, die keine Zinsen abwerfen.

Wertpapiergeschäfte über das Smartphone

Doch nicht nur die mangelnde Alternative baut die Skepsis deutscher Anleger vor Aktiengeschäften ab, sondern auch die neuen digitalen Möglichkeiten. Bei der Commerzbank in NRW wurden im ersten Halbjahr nach eigenen Angaben bereits 67,2 Prozent aller An- und Verkäufe von Wertpapieren online oder per Smartphone vorgenommen.

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Immer stärker in den Fokus rücken offenbar auch nachhaltige Finanzprodukte. „Die Mehrheit der Unternehmen sieht Nachhaltigkeit als das entscheidende Thema für die eigene Zukunftsfähigkeit an. Aber nur rund ein Drittel hat auch schon eine entsprechende Strategie“, sagt Stefan Otto, Bereichsvorstand für das Firmenkunden-Geschäft der Commerzbank in West- und Norddeutschland.

Die Commerzbank ist unlängst der Net-Zero Banking Alliance beigetreten. Sie verfolgt das Ziel, die mit Investitionen oder Krediten verbundenen CO2-Emissionen in Übereinstimmung mit den Pariser Klimazielen bis auf netto null bis spätestens zum Jahr 2050 zu reduzieren.

Insgesamt betreut die Commerzbank in NRW mehr als 2,1 Millionen Privat- und Unternehmerkunden sowie 22.500 Firmenkunden mit einem Jahresumsatz ab 15 Millionen Euro.