Dorsten. US-Jeans-Riese baut ein Distributionszentrum für den europäischen Markt im nördlichen Ruhrgebiet. Levi’s zieht auf altes Zechengelände der RAG.
Die nächste Logistik-Großansiedlung im nördlichen Ruhrgebiet ist perfekt: Der US-amerikanische Jeans-Riese Levi Strauss & Co baut ein Logistik-Zentrum für den europäischen Markt in Dorsten. Auf dem Gelände der früheren Zeche Wulfen 1/2 will Levi’s bis zu 650 Mitarbeiter beschäftigen. Das teilte das Unternehmen am Freitag mit.
Damit wird die Jeans-Traditionsmarke zum Kern des auf dem früheren Ruhrkohle-Gelände geplanten Industrieparks Große Heide Wulfen. Die Eigentümerin RAG Montan Immobilien hat gut 15 der 30 Hektar des alten Zechengeländes dem Düsseldorfer Projektentwickler Delta verkauft, den Preis nennt die RAG nicht. Delta vermietet es langfristig an die Amerikaner.
Levi’s will mit Bau in diesem Jahr beginnen
Mit dem etwa zwei Jahre dauernden Bau des Distributionszentrums soll noch in diesem Jahr begonnen werden, teilte Levi’s mit. Von Dorsten aus will Levi’s künftig nach eigenen Angaben bis zu 55 Millionen verschiedene Artikel für den europäischen Großhandel, den Einzelhandel und den Onlinehandel verfügbar machen. Das sind im Wesentlichen Jeans, andere Textilwaren, Schuhe (Dockers) und Mode-Accessoires.
Dafür habe sich „die Region Dorsten im Ruhrgebiet als optimaler Standort“ erwiesen. Die gute Anbindung und die zentrale Lage zu wichtigen Märkten in ganz Europa ermöglichen hätten den Ausschlag gegeben, so Levi Strauss.
RAG: Wir schaffen neues Leben auf den Zechen
Die Ansiedlung der US-Traditionsmarke zeige, „wie attraktiv unsere Region mitten in Europa für Investoren ist“, sagte Michael Kalthoff, der neue Chef der RAG Montan-Immobilien, „wir schaffen neues Leben auf den ehemaligen Zechen“. Dorstens Bürgermeister Tobias Stockhoff sprach von einer „großartigen Nachricht, dass in unserer Stadt bis zu 650 neue Arbeitsplätze entstehen“.
In den vergangenen Jahren haben viele Handels- und Logistik-Riesen neue Verteilzentren im Ruhrgebiet gebaut, darunter DHL, UPS, Amazon und zuletzt auch die Metro im Chemiepark Marl.