Marl. . In Marl baut der Entwickler Goodmann ein riesiges Logistikzentrum für den Handelskonzern Metro. 1000 Arbeitsplätze sollen entstehen.
Die Metro macht Tempo. Der Handelsriese will nicht nur in diesem Sommer seine Aufspaltung vollziehen. Im September sollen auch die ersten Lkw am neuen Logistikzentrum mit 1000 Arbeitsplätzen in Marl rollen. 51 Wochen nach der Bekanntgabe der Investition wurde gestern der Richtkranz gehisst.
Die Lagerhallen für die Metro-Großmärkte und die SB-Warenhauskette Real wachsen nicht nur mit Eile. Die Gebäude am Rande des Evonik-Chemieparks in Marl beeindrucken auch durch ihre schiere Größe: Auf 235 000 Quadratmetern – das entspricht ungefähr 33 Fußballfeldern – will der Düsseldorfer Konzern demnächst über 406 Ladetore Waren umschlagen. 1000 Lkw-Fahrten pro Tag sind geplant.
„Ein einzigartiges Projekt“
Mit der Entwicklung hat Metro den internationalen Immobilienkonzern Goodman beauftragt, der nach eigenen Angaben weltweit 378 Immobilien mit einem Wert von knapp 25 Milliarden Euro verwaltet. Deutschlandchef Christof Prange betonte am Donnerstag, dass das Metro-Logistikzentrum selbst für den Riesen Goodman das größte seiner Art in Europa sei. „Das Projekt ist aufgrund seiner Komplexität und Größe einzigartig“, sagte Prange. Sein Unternehmen habe nur eineinhalb Jahre Zeit, um das fast 60 Hektar große Areal, das zuvor dem Chemiekonzern Evonik gehörte, zu überplanen. „Wir mussten alte Chemieanlagen abreißen und einen Bach verlegen“, schilderte der Deutschlandchef von Goodman.
Metro schließt sieben von 13 Logistikzentren
Der Druck auf dem Kessel ist so hoch, weil die Metro im kommenden Jahr ihre neue Logistikstrategie umsetzen will. Der Konzern will sieben seiner 13 Logistikzentren in Deutschland aufgeben und deren Dienstleistungen auf die modernen Lager in Marl und Kirchheim an der Weinstraße verteilen. Auf der Schließungsliste stehen in NRW auch Frechen, Kamen, Unna und das Lager in Essen mit rund 360 Mitarbeitern. Nach Angaben von Thorsten Sega, Bereichsleiter Logistik bei der Metro, laufen sechs Mietverträge im Juni 2018 aus. Spätestens dann muss der Neubau in Marl voll funktionsfähig sein.
„Die bisherigen Standorte entsprechen nicht mehr den Anforderungen moderner Logistik“, begründete Sega die Umstrukturierungspläne. Armin Köller, Logistikchef der Metro in Deutschland, erklärte gestern, dass sich auch Mitarbeiter der bisherigen Lagerstandorte auf die rund 1000 Stellen in Marl bewerben werden. „Wir suchen Staplerfahrer und Kommissionierer, aber auch Mitarbeiter für den Fuhrpark und die Verwaltung“, sagte er.