Essen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit fiel im Ruhrgebiet trotz des Lockdowns nicht stärker aus als saisonüblich, in Essen und Duisburg sogar geringer.

Die Arbeitslosigkeit im Ruhrgebiet ist im Januar deutlich angestiegen, die Quote stieg von 10,2 auf 10,6 Prozent. Damit liegt das Revier im bundesweiten und im nordrhein-westfälischen Trend: Die Arbeitslosenquote stieg jeweils um 0,4 Prozentpunkte an. In Herne (+0,6) und Dortmund (+0,5) fiel der Anstieg etwas stärker aus. Essen und Duisburg liegen genau im Schnitt, in Oberhausen, Marl und Gladbeck war der Anstieg mit 0,2 Punkten nur halb so stark.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) bewertet diese Entwicklung aber eher positiv, weil der im Januar übliche Anstieg trotz des Lockdowns nicht steiler gewesen sei als im langjährigen Durchschnitt. In NRW sind nun insgesamt 768.500 Menschen ohne Arbeit, gut 34.000 mehr als im Dezember. Trotzdem bleiben die Spuren des Corona-Jahres deutlich sichtbar: Vor einem Jahr, also kurz vor Beginn der Pandemie-bedingten Wirtschaftskrise, waren 109.000 Menschen weniger erwerbslos als heute.

Bundesagentur: „Verhältnismäßig moderat“

„Obwohl in NRW aufgrund der aktuellen Kontaktbeschränkungen auch das wirtschaftliche Leben in Unternehmen und Betrieben stark eingeschränkt ist, waren die Auswirkungen der Maßnahmen im Januar auf den Arbeitsmarkt verhältnismäßig moderat“, sagte Torsten Withake, NRW-Chef der Bundesagentur. Er hatte bereits im Dezember prognostiziert, der Arbeitsmarkt werde auch den zweiten Lockdown überstehen.

Der Lockdown zeitigt dennoch deutliche Auswirkungen auch auf den Arbeitsmarkt: Er friert die Wirtschaft gewissermaßen ein, wodurch das gesamte Vermittlungsgeschehen stark gebremst wird. Einerseits werden viel weniger freie Stellen angeboten, weil die Arbeitgeber in vielen Branchen wegen der unklaren Lockdown-Länge derzeit kaum für die Zukunft planen können. Entsprechend finden auch nur wenige aus der Arbeitslosigkeit heraus. Andererseits verlieren aber auch relativ wenige ihren Job, weil viele Betriebe nach wie vor ihre Stammpersonal durch Kurzarbeit halten können.

Kurzarbeit rettet viele Jobs

Im Januar zeigten landesweit 15.463 Unternehmen Kurzarbeit für 182.289 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an. „Arbeitsplätze werden aktuell durch Kurzarbeit gesichert. Die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die ihren Job verloren haben, lag sogar unter der des Januars vor einem Jahr“, betont BA-Manager Withake.