Dortmund. Verdi ruft Dortmunder Beschäftigte der LEG-Handwerkerfirma TSP für Freitag zum Streik auf. Sie kritisiert ausbleibende Lohnerhöhungen.

Die Gewerkschaft Verdi ruft für diesen Freitag Beschäftigte der LEG-Handwerkergesellschaft TSP am Standort Dortmund zum Streik auf. Verdi will mit dem Arbeitskampf ihrer Forderung Nachdruck verleihen, einen Tarifvertrag mit der LEG-Tochter Technik Service Plus auszuhandeln. Das Unternehmen verweigere sich aber seit Juni den Gesprächen, heißt es.

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„Es ist unanständig, dass ein börsennotierter Konzern, der seit Jahren Rekordgewinne zu vermelden hat, dieser Beschäftigtengruppe einen Tarifvertrag und damit regelmäßige Lohnerhöhungen verweigert“, sagt Andrea Becker, Fachbereichsleiterin Besondere Dienstleistungen im Verdi-Landesbezirk NRW. Nach ihren Angaben müssen die rund 400 TSP-Beschäftigten etwa auf regelmäßige Lohnerhöhungen verzichten, die den übrigen LEG-Mitarbeitern über den Haustarifvertrag zustünden.

Es sei nicht nachzuvollziehen, dass „die auf dem Arbeitsmarkt sehr stark nachgefragte Berufsgruppe der Handwerker, die im direkten Kontakt sehr viel für das Wohl der LEG-Vermieter tut, so stiefmütterlich im Konzern behandelt wird“, schimpft Verdi-Frau Becker. 2019 hatte der größte nordrhein-westfälische Vermieter seinen operativen Gewinn im Jahresvergleich um 7,1 Prozent auf 341,3 Millionen Euro gesteigert.

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Benedikt Frank, zuständiger Gewerkschaftssekretär für die TSP, beschreibt die Stimmung in der Belegschaft: „Die Beschäftigten sind wütend darüber, dass sie zwar mit einem Dienstauto der LEG zu den Mietern fahren, auf dem Kontoauszug aber nichts von der LEG zu sehen ist. Der morgige Freitag ist deshalb der Auftakt einer geplanten Streikwelle, mit der wir die Geschäftsführung der TSP an den Verhandlungstisch bringen wollen.“

Ein LEG-Sprecher wies die Verdi-Vorwürfe auf Anfrage unserer Redaktion zurück. „Die Gehälter bei der TSP bewegen sich im marktüblichen Rahmen. Darüber hinaus wurden seit Gründung der TSP weitere Mitarbeiterleistungen eingeführt oder erweitert. Zusätzlich zahlt die LEG in diesem Monat einen konzernweiten Corona-Bonus von 1.111 Euro“, sagte er. Die Geschäftsführung der TSP habe „in fairen, bilateralen Gesprächen mit dem Betriebsrat bislang viele Anliegen der Mitarbeiter erfolgreich und auf Augenhöhe umgesetzt“. An der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat wolle man festhalten.

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„Wir bedauern selbstverständlich, wenn das die Vertreter von Verdi anders einschätzen und beurteilen“, so der LEG-Sprecher. Die Auswirkungen des Streiks auf die Kunden sollen nach seinen Angaben „so gering wie möglich“ gehalten werden.