Düsseldorf/London. Studie: Die Corona-Pandemie rückt das Wohl der Mitarbeiter in Firmen in den Fokus und verhilft mobilem Arbeiten zum Durchbruch.

Die Corona-Krise hat die Unternehmen zum größten technologischen Umbruch seit den 1950er Jahren veranlasst und dem Arbeiten zu Hause zum Durchbruch verholfen. Das geht aus einer Studie des Telekommunikationskonzerns Vodafone hervor, an der rund 2000 Betriebe aus Europa teilnahmen.

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Als die Interviewer im November ausschwärmten, um Firmen vom Großkonzern bis zum Mittelständler nach deren Innovationsfreudigkeit zu befragen, ahnte niemand, dass kurze Zeit später nahezu die gesamte Weltwirtschaft wegen der Corona-Pandemie zum Erliegen kommen würde. Die Vodafone-Zentrale entschied sich deshalb im Mai für eine zweite Fragerunde, die zu unerwarteten Ergebnissen führte: Vor allem in Deutschland rückte der Studie zufolge das Wohl der Mitarbeiter in den Fokus der Unternehmenslenker. Und 67 Prozent der befragten Betriebe in Deutschland gaben an, insbesondere in digitale Technologien investiert zu haben, um ihren Beschäftigten auch langfristig die Arbeit im Home Office zu ermöglichen.

Unternehmen investieren in mobiles Arbeiten

Fast die Hälfte aller Unternehmen (44 Prozent) legen laut Umfrage „höchsten Wert“ auf das mentale und physische Wohl der Mitarbeiter. Das sei ein Anstieg um zehn Prozent im Vergleich zur Zeit vor Corona. Bei den Unternehmen, die schon vor der Krise technisch optimal auf die Zukunft vorbereitet waren, sind es sogar vier von fünf Unternehmen (77 Prozent). 90 Prozent von ihnen gaben an, ihre Mitarbeiter mit konkreten Maßnahmen während der Pandemie stärker als bisher unterstützt zu haben. In Deutschland legten sogar 98 Prozent der innovativen Unternehmen, die aufgeschlossen für Veränderungen sind, dieses Bekenntnis ab. Vodafone selbst richtete nach eigenen Angaben eine Hotline für alle Mitarbeiter im Home Office ein und stattete sie mit Bürostühlen und Bildschirmen aus.

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Die guten Erfahrungen mit dem Home Office stimmen die Unternehmen optimistisch: Fast die Hälfte aller Unternehmen, die von sich selbst sagen, technisch gut für die Zukunft aufgestellt zu sein, ist davon überzeugt, dass der Ort, an dem die Beschäftigten arbeiten, noch flexibler wird. Das Arbeiten werde demnach zunehmend mobil, heißt es in der Studie.

Corona hat aber nicht nur das technische Bewusstsein geschärft, Unternehmen engagieren sich offenbar verstärkt gesellschaftlich. Drei von vier aller befragten Unternehmen in Deutschland geben an, während der Pandemie „konkrete Tätigkeiten“ ins Leben gerufen zu haben, um die Gesellschaft zu stärken und den Menschen hierzulande während der Krise zu helfen – abseits des eigenen Kernprodukts.

Hannes Ametsreiter, Deutschlandchef von Vodafone, geht von dauerhaften Trends auch für die Zeit nach der Pandemie aus. „Ein Zurück zum Alten bringt auf lange Sicht niemanden voran. Deutschland, unsere Wirtschaft und die Unternehmen hierzulande brauchen ein zukunftsfähiges Modell“, sagte Ametsreiter unserer Redaktion. „In den vergangenen Monaten wurden Prozesse selbstverständlich, die lange undenkbar schienen. Ein digitaler Ruck geht durchs Land. Dieser muss auch nachhaltig sein.“