Mülheim. Aldi Süd löst zwei Regionalgesellschaften in Mülheim und Roth auf. Je 290 Mitarbeiter erhalten die Kündigung. Mülheimer Lager schließt April 2020.

Der Discounter Aldi Süd löst seine Regionalgesellschaft in Mülheim auf und schließt zum 30. April 2020 das dortige Lager. Den rund 290 Mitarbeitern werde nach Angaben einer Unternehmenssprecherin betriebsbedingt gekündigt. Ihnen sollen aber Ersatzarbeitsplätze im Konzern angeboten werden. Die Zentrale von Aldi Süd soll weiterhin in Mülheim bleiben. Mitarbeiter in den Filialen seien von der Auflösung der Regionalgesellschaft nicht betroffen, betonte das Unternehmen.

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Bereits im Sommer hatte Aldi Süd bestätigt, dass die 30 eigenständigen Regionalgesellschaften, die jeweils für 50 bis 70 Filialen verantwortlich sind, auf den Prüfstand gestellt werden. Am Dienstag hat das Unternehmen seine Mitarbeiter informiert, dass die Regionalgesellschaften Mülheim und Roth in Bayern aufgelöst werden. Auch in Roth sind rund 290 Beschäftigte betroffen.

Aldi Süd: 290 Kündigungen im Regionallager Mülheim

Aldi Süd will unter anderem die Regionalgesellschaft Mülheim schließen. Sie ist im Gründungsgebäude aus den 70er-Jahren am Unternehmenssitz in Mülheim-Styrum untergebracht.
Aldi Süd will unter anderem die Regionalgesellschaft Mülheim schließen. Sie ist im Gründungsgebäude aus den 70er-Jahren am Unternehmenssitz in Mülheim-Styrum untergebracht. © FUNKE Foto Services | MATTHIAS GRABEN

„Um die aktuelle Sortimentsentwicklung abbilden und die Regionalgesellschaften Mülheim an der Ruhr und Roth auch in Zukunft erfolgreich betreiben zu können, müssten die beiden Standorte nicht nur vergrößert, sondern auch umfangreich und mit hohem Aufwand modernisiert werden“, heißt es in einer Erklärung.

Der Discounter entschied aber, dass es wirtschaftlicher sei, die Aufgaben der beiden Regionalgesellschaften auf umliegende Einheiten zu verteilen. Das Mülheimer Logistikzentrum gilt als das kleinste im Reich von Aldi Süd und hat dem Vernehmen nach den höchsten Investitionsbedarf.

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Von der Schließung sind in Mülheim 290 Beschäftigte betroffen. Sie sollen betriebsbedingte Kündigungen erhalten. Das Unternehmen zeigt sich aber bemüht, den Mitarbeitern Ersatzstellen anzubieten. Die am wenigsten weit entfernten Regionalgesellschaften liegen aus Mülheimer Sicht in Rheinberg, Mönchengladbach, Dormagen und Langenfeld.

Aldi Süd will betroffenen Mitarbeitern Ersatzarbeitsplätze anbieten

In einer Erklärung heißt es dazu: „Aldi Süd ist seinem Anspruch, ein verantwortungsvoller Arbeitgeber zu sein, verpflichtet und wird sich dafür einsetzen, die persönlichen Auswirkungen für die betroffenen Mitarbeiter in der Verwaltung und der Logistik in Mülheim und Roth so gering wie möglich zu halten. Für alle Mitarbeiter werden Möglichkeiten der Weiterbeschäftigung innerhalb der Unternehmensgruppe geprüft.“

Insgesamt beschäftigt Aldi Süd am Sitz in Mülheim rund 3000 Menschen. Die zentralen Dienstleistungen wie Einkauf, IT oder Verwaltung sowie die Kaffeerösterei seien von der Umstrukturierung nicht betroffen. „Mülheim bleibt ein Standort von herausragender Bedeutung“.

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In den vergangenen Jahren hat Aldi Süd im Rahmen seiner Expansionsstrategie rund 100 Millionen Euro in neue Bürogebäude in Mülheim investiert. Zur Zeit laufen noch die Bauarbeiten für ein Betriebsrestaurant und einen weiteren Bürokomplex, betont der Discounter. Weitere Standortschließungen seinen nicht geplant, erklärt eine Sprecherin.

Mülheims OB Ulrich Scholten begrüßt Aldis Bekenntnis zum Standort

Mülheims Oberbürgermeister Ulrich Scholten (SPD) begrüßte gegenüber unserer Redaktion das Bekenntnis von Aldi Süd zum Standort Mülheim, auf den die Schließung der Regionalgesellschaft keine strukturellen Auswirkungen haben werde. Die Planungen für die Bauvorhaben von Aldi Süd würden fortgesetzt. Zu den Beschäftigten sagte OB Scholten: „Ich hoffe, dass möglichst alle Betroffenen an einem anderen Arbeitsplatz im Unternehmen weiterbeschäftigt werden können.“