Gelsenkirchen. Vivawest verkauft weitere 2000 Wohnungen an den Wettbewerber LEG. Der Erlös soll in Neubauten und Modernisierungen fließen.

Nordrhein-Westfalens größte Vermieterin, die LEG, stärkt ihre Präsenz im Ruhrgebiet, am Niederrhein und im Großraum Aachen. Der Konzern übernimmt rund 2000 Wohnungen vom Wettbewerber Vivawest, wie beide Unternehmen am Donnerstag mitteilten. Über den Kaufpreis vereinbarten sie ebenso Stillschweigen wie über die Liste der betroffenen Siedlungen. Man wolle sicherstellen, dass zuerst alle betroffenen Mieter informiert werden, sagte ein LEG-Sprecher auf Anfrage.

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Es ist nicht das erste große Paket, das die von der RAG-Stiftung und der Gewerkschaft IG BCE getragene Vivawest an den Rivalen LEG abgibt. Im Sommer 2018 hatten die Gelsenkirchener eine fast doppelt so hohe Zahl von Wohnungen im Ruhrgebiet an LEG veräußert. Konzernchefin Claudia Goldenbeld hatte daraufhin im Interview betont, dass sich Vivawest keineswegs vom Kernmarkt, dem Revier, abwenden wolle.

Neubaupläne von Vivawest in 25 Städten

Am Donnerstag (10. Oktober) kündigte das Unternehmen an, bis zum Jahr 2023 insgesamt rund 2,5 Milliarden Euro zu investieren. Mehr als eine Milliarde Euro soll in den Neubau von über 5700 Wohnungen fließen. 20 Prozent davon seien öffentlich gefördert. Neubaupläne gebe es in 25 Städten. „Wir bekennen uns zu der Region an Rhein und Ruhr“, sagte ein Sprecher. Vivawest plane „keine weiteren Verkäufe in der Größenordnung“ wie sie zuletzt mit der LEG vereinbart worden seien. Den Erlös aus der Veräußerung des Pakets will Vivawest-Chefin Goldenbeld nach eigenen Worten „für deutlich erhöhte Investitionen in energetische Modernisierungen sowie in den dringend benötigten Neubau“ nutzen.

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LEG-Chef Lars von Lackum betonte, dass das Wohnungspaket von Vivawest gut zur Strategie seines Unternehmens passe. „Unser klarer Anspruch lautet: Wir wollen weiter wachsen“, sagte von Lackum. „Attraktive Zukäufe sind beim derzeit überschaubaren Angebot an Wohnungsbeständen keine Selbstverständlichkeit.“ Dem Deal muss noch das Kartellamt zustimmen.