Essen. Zum 1. Oktober hebt die Postbank die Gebühren für ihre Girokonten um bis zu 25 Prozent an. Auch Kontoauszüge und Telefonaufträge werden teurer.

Postbank-Kunden haben in den vergangenen Wochen ein unerfreuliches Schreiben im Briefkasten gefunden: Ihr Geldhaus informiert darin über einige Änderungen, darunter auch neue Gebührensätze für Inhaber von Girokonten. Und die steigen zum 1. Oktober teils happig. Nach der Abschaffung ihres kostenlosen Girokontos im Herbst 2016 muss die Deutsche-Bank-Tochter vielen ihrer bundesweit rund fünf Millionen Kunden mit Girokonto erneut erklären, warum sie für gleich bleibende Leistungen bis zu einem Viertel mehr bezahlen sollen.

Viele Banken und Sparkassen haben in den vergangenen Jahren ihre Kontogebühren teils drastisch erhöht. Die anhaltende Zinsflaute hat die Gratiskultur bei den niedergelassenen Geldinstituten einkassiert. Dabei nahm die Postbank durchaus eine Vorreiterrolle ein, als sie vor drei Jahren für ihr zuvor stark beworbenes Gratiskonto „Giro plus“ 3,90 Euro im Monat verlangte. Nur Gutverdienern mit Geldeingängen von mindestens 3000 Euro im Monat bot die Postbank noch ein kostenloses Konto an – das Giro extra plus.

Nur für Gutverdiener bleibt Konto kostenfrei

Ab Oktober kostet das „Giro plus“ nun 4,90 Euro – ein satter Aufschlag um 25,6 Prozent. Das „Giro extra plus“ bleibt für Gutverdiener gratis, verteuert sich für alle anderen Kunden von 9,90 auf 10,90 im Monat. Dieses Modell hat bessere Leistungen, etwa eine dauerhaft kostenfreie Visa-Card, niedrigere Dispozinsen und ein kostenfreies Wertpapierdepot.

Fürs Telefonbanking fallen künftig auch Gebühren je Auftrag über einen Callcenter-Mitarbeiter an.
Fürs Telefonbanking fallen künftig auch Gebühren je Auftrag über einen Callcenter-Mitarbeiter an. © dpa | Patrick Pleul

Auch andere Leistungen verteuern sich: Zugesandte Kontoauszüge von 1,90 auf 2,50 Euro, schriftliche Überweisungsaufträge von 99 Cent auf 1,90 Euro. Zudem müssen „Giro plus“-Kunden künftig auch beim Telefonbanking 90 Cent für jeden Auftrag bezahlen, die sie über einen Call-Center-Mitarbeiter veranlassen. All dies gilt auch für Inhaber des Guthabenkontos „Giro Basis“. Besitzer des Onlinekontos „Giro direkt“ zahlen weiter 1,90 Euro Kontogebühr im Monat, künftig aber je 2,50 Euro zusätzlich, wenn sie Überweisungen per Call Center tätigen oder sich Kontoauszüge schicken lassen.