essen. . 55.000 Kunden der Sparda-Bank in Essen müssen ab dem Juli für ihr Giro-Konto Gebühren zahlen. Die Genossenschaftsbank bricht mit ihrer Tradition.

Die Sparda-Bank West bricht mit einer alten Tradition: Erstmals in der Geschichte der Genossenschaftsbank wird das Giro-Konto für die rund 55 000 Kunden in Essen kostenpflichtig.

Ab dem 1. Juli dieses Jahres fallen beim klassischen Gehaltskonto Grundgebühren von 2,50 Euro pro Monat an. Führt der Kunde ein Online-Konto, werden zwar keine Gebühren fällig, wer jedoch in einer der vier Filiale an der Kruppstraße, am Willy-Brandt-Platz, an der Marktstraße in Borbeck oder der Bochumer Straße in Steele Überweisungen abgibt, Daueraufträge oder Umbuchung erledigt, dem berechnet die Sparda-Bank dafür jeweils 1,50 Euro. „Genossen“ ohne Lohn-, Gehalts- oder Rentenbezüge werden zusätzlich 2,50 Euro monatlich berechnet. Das Konto für Schüler, Azubis und Studenten (bis 26 Jahre) bleibt kostenlos. Zugleich passt das Bankhaus den Preis der BankCard auf zwölf Euro pro Jahr an.

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Begründung der Sparda-Bank: Die Digitalisierung steigert die Kosten

Damit reagiert die Sparda-Bank auf veränderte Marktbedingungen, mit denen es alle Banken seit Jahren zu tun haben: „Die Digitalisierung und neue regulatorische Anforderungen steigern die Kosten, ohne dass hier Einnahmen gegenüberstehen.“ Zu schaffen mache vor allem die anhaltende Niedrigzinsphase: So sank das Zinsergebnis im Jahr 2017 um 12,4 Prozent auf 126,7 Millionen Euro: „Die Zinsthematik belastet unsere Genossenschaft, weil wir für die erneut gestiegenen Kundeneinlagen Strafzinsen bei der Zentralbank zahlen müssen“, heißt es in der Sparda-Bank-Zentrale in Düsseldorf.

„Auch wir müssen kostengerecht wirtschaften, deshalb haben wir uns zur Einführung moderater Kontoführungsgebühren entschieden.“ Und natürlich wolle man auch am Filial-Netz und der persönlichen Beratung festhalten.

Schwierige Marktsituation für alle Banken

Die Sparda-Bank West ist nicht die einzige Bank, die mit einer sich verändernden Markt-Situation zu kämpfen hat. So musste die Sparkasse Essen die Gebühren für eines ihrer beliebtesten Kontomodelle zum 1. April anheben. Rund 80 000 der 222 000 Kunden sind betroffen. Die Postbank hatte die Konto-Gebühren bereits vor einem Jahr „angepasst“, ebenso die Geno-Bank und die Nationalbank.