Essen. . Am Montag ruft Verdi erneut die Mitarbeiter bei der Awo in NRW zum Streik auf. Betroffen werden Kitas, Seniorenheime und Ganztagsschulen sein.
Am Montag und Dienstag ruft Verdi die Beschäftigten der Awo in NRW zu ganztägigen Warnstreiks auf. Nachdem in den Verhandlungen zwischen den Tarifparteien keine Einigung erzielt werden konnte, werden bei der Awo erneut Kitas, Seniorenheime und Offene Ganztagsschulen vom Arbeitskampf betroffen sein.
Verdi rechnet damit, dass sich bis zu 3000 Beschäftigte an dem Streik beteiligen. Ein Demozug und eine Kundgebung finden am Montag in Essen statt. Die Streikenden werden dort gegen 11 Uhr vom Awo-Kreisverband am Pferdemarkt zur zentralen Kundgebung am Willy-Brandt-Platz ziehen. In den Seniorenzentren und Kitas treten an den beiden Tagen Notfalldienstpläne in Kraft, damit eine Grundversorgung gewährleistet ist. Die Auswirkungen des Streiks in den einzelnen Städten sind unterschiedlich.
In Bochum bleiben fast alle Awo-Kitas geschlossen
In Essen gibt es noch keine Auskunft, ob die Kitas betroffen sein werden. Die Eltern der Kinder wurden aber trotzdem vorab informiert, dass gestreikt werden könnte. Die Senioreneinrichtungen sind alle von der Arbeitsniederlegung betroffen, es gibt aber Notdienstvereinbarungen. Auch die Beratungsstelle der Awo öffnet an dem Tag nicht.
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In Bochum bleiben 21 der insgesamt 25 Bochumer Awo-Kitas am Montag und Dienstag geschlossen. Insgesamt 1650 Kinder werden in den Einrichtungen im Stadtgebiet betreut. In vier Einrichtungen (Bußmannsweg, Am Schamberge, Schulstraße und Zillertalstraße) werden Notgruppen eingerichtet.
In Herne sind drei Awo-Kitas betroffen – an der Breddestraße, Düngelstraße und Gelsenkircher Straße. Betroffen sind auch mehrere Schulen, an denen die Awo eine Ganztagsbetreuung übernommen hat.
In Oberhausen bislang keine Streiks angekündigt
In Gelsenkirchen und Bottrop sind acht Seniorenzentren betroffen, dort kann es zu Einschränkungen kommen. Genau das Gleiche gilt auch für die Kitas in den beiden Städten, wo eine Schließung an beiden Tagen möglich ist. Außerdem sind vierzehn Schulen von dem Warnstreik betroffen. Die Beratungsstellen der Awo bleiben in diesen Stätten geschlossen.
Oberhausen ist aktuell nicht von den Warnstreiks betroffen. Dies kann sich aber bis Montag noch ändern, da das Personal spontan darüber entscheiden darf, ob sie streiken oder nicht.
Weitere Kundgebung in Rheinberg
Im Awo-Kreisverband Wesel werden von den 22 Kitas mindestens zehn geschlossen sein. Der Rest wird in Notgruppen untergebracht. Vier Seniorenzentren in Moers, Dinslaken und Voerde laufen im Notbetrieb. Das Gleiche gilt für die Betriebe der Seniorendienste Niederrhein mit Seniorenzentren in Neukirchen-Vluyn, Kamp-Lintfort, Moers, Duisburg, Voerde und Dinslaken.
Für die Beschäftigten des Awo-Kreisverbandes Wesel und der Seniorendienste Niederrhein findet am Dienstag ab 10 Uhr eine Kundgebung in Rheinberg statt.
Im Gebiet Düsseldorf dürfte der Geschäftsbetrieb in fast allen Einrichtungen der Awo aufrechterhalten werden.
Mehrere Ganztagsschulen sind betroffen
In Witten sind an beiden Tagen acht von zehn Kitas geschlossen. Auch die OGS Hüllberg bleibt Montag und Dienstag zu. In Wetter gibt es in zwei Kitas Notgruppen. In Schwelm bleiben zwei von vier Kitas geschlossen.
In Gevelsberg haben vier von fünf Kitas geöffnet. Die Awo-Werkstatt Aspeck bleibt geschlossen, genau wie die OGS Schnellmark. In Sprockhövel wird eine von zwei Kitas bestreikt. Die OGS Börgersbruch und OGS Hasslinghausen bleiben geschlossen. In Ennepetal bleibt eine Kita zu, und in den anderen beiden werden Notgruppen eingerichtet.
Im Kreis Siegen-Wittgenstein sind zwölf der 60 Kitas vom Streik betroffen.
Mülheim ist nicht Teil der Tarifrunde, deshalb nicht von den Streiks betroffen.
Verdi rechnet mit hoher Beteiligung
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Vor der vierten Tarifrunde geht die Gewerkschaft Verdi von einer hohen Beteiligung aus. "Man muss landesweit mit geschlossenen Türen von Awo-Einrichtungen rechnen", sagte Verhandlungsführer Wolfgang Cremer. Verdi ruft zu einem Demonstrationszug und einer Kundgebung in Essen auf. Am Dienstag soll es in kleinerem Umfang weitergehen.
Bereits Ende Januar hatten sich Verdi zufolge knapp 2500 Beschäftigte an Warnstreiks beteiligt. Die Gewerkschaft fordert zehn Prozent mehr Lohn. Die Awo beschäftigt nach eigenen Angaben in Nordrhein-Westfalen 65.000 Menschen in rund 3000 Einrichtungen. Die Arbeitgeber hatten in der ersten Runde insgesamt sieben Prozent bei einer Laufzeit von 30 Monaten angeboten. Anfang März wird wieder verhandelt. (mit dpa)