Frankfurt/Main. . Bankkunden müssen sich in zwei Jahren neue Kontonummern einprägen. Ab Februar 2014 sollen Banken auf die sogenannte IBAN umstellen. Grund ist die Einführung eines europaweit einheitlichen Zahlungsverkehrs. Laut Deutscher Bundesbank sei die Umstellung “unerlässlich“. Verbraucherschützer warnen vor Verwirrung.
Überweisungen und Lastschriften sollen ab Februar 2014 nur noch mit einer 22-stelligen Kontokennung, der sogenannten IBAN, möglich sein. Die Bundesbank begrüßte am Donnerstag in Frankfurt am Main die Zustimmung des zuständigen Ausschusses im EU-Parlament zur endgültigen Umsetzung des sogenannten SEPA-Verfahrens für einen einheitlichen europäischen Zahlungsverkehr.
"Um international wettbewerbsfähig zu sein und die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, ist ein einheitlicher Zahlungsverkehrsraum in Europa, der stärksten Wirtschaftsregion der Welt, unerlässlich", sagte Bundesbank-Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele.
Kunden müssen "keine Panik haben"
Im Juli 2010 hatte die EU-Kommission Unmut bei Verbraucherschützern, Banken und Sparkassen ausgelöst. Die EU-Kommission hatte damals vorgeschlagen, Überweisungen bereits ab 2012 auf internationale Kontonummern und Bankleitzahlen umzustellen. Neben der auf 22 Stellen angeschwollenen Kontonummer sollten Kunden auch den elfstelligen BIC (Bank-Code) benutzen - nicht mehr ihre gewohnte Kontonummer. Verbraucherschützer gingen auf die Barrikaden. Banken und Sparkassen äußerten sich im Grundsatz für die Umstellung, forderten aber mehr Zeit.
Kunden müssten jedoch „keine Panik haben“, erklärt eine Sprecherin des Sparkassenverbands. Erstens sei die IBAN keine Kette aus völlig unbekannten Ziffern, sondern kombiniere die Länder-Kennzeichnung mit der bisherigen, dem Verbraucher gut bekannten Bankleitzahl und der vertrauten Kontonummer. Richtig neu sei nur die zweistellige Prüfziffer zu Beginn. Zweitens ist noch längst nicht raus, ob die Pflicht zur Umstellung tatsächlich so bald kommt. Denn der Vorschlag der EU-Kommission muss noch vom EU-Parlament und den nationalen Ministern abgesegnet werden.
Die EU-Behörde drückt deshalb so aufs Tempo, weil die freiwillige Umstellung sehr schleppend vor sich geht und die Banken und Sparkassen dazu zwingt, das alte und neue Verfahren im teuren Parallelbetrieb anzubieten. (fe/WE; mit dapd)