Berlin/Osnabrück. Für Pendler und Reisende ist der Lokführer-Streik mindestens nervig, für die deutsche Wirtschaft könnte er verheerend werden: DIHK-Geschäftsführer Martin Wansleben warnt in einem Interview, längere Streiks könnten die wirtschaftliche Entwicklung empfindlich beeinträchtigen.

Eine längere Fortsetzung der Streikwelle bei der Deutschen Bahn und Lufthansa könnte aus Sicht des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) verheerende Folgen für die Wirtschaft haben. Es gebe empfindliche Beeinträchtigungen, wenn sich etwa Bahn-Transporte nicht auf den Straßen- oder Schiffsverkehr verlagern ließen, sagte Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag).

Vor allem die Autoindustrie sei auf zeitlich präzise Lieferungen für ihre Produktion angewiesen. Auch die Stahl-, Chemie- und Mineralölbranche seien betroffen.

Verkehrsminister warnt vor negativen Aussichten auf Konjunktur

Ähnliches gelte für Firmen, die die Luftfracht nutzen müssen. "Wenn zusätzlich Geschäftstermine nicht eingehalten werden, kann das auch Aufträge kosten", sagte Wansleben dem Blatt. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte angesichts der Ausstände bei der Bahn und Lufthansa bereits vor schwerwiegenden Auswirkungen auf die deutsche Konjunktur gewarnt. (dpa)