Rheda-Wiedenbrück. Das ostwestfälische Möbelunternehmen Interlübke ist an zwei Investoren verkauft worden. Damit ist das für hochglanzpolierte Lackoberflächen und schnörkellose Möbel bekannte Haus in Rheda-Wiedenbrück nach 77 Jahren kein Familienunternehmen mehr.

Der traditionsreiche Möbel-Hersteller interlübke ist an zwei Investoren verkauft worden. Knapp zwei Jahre nach einem überstandenen Insolvenzverfahren, mit dem die Inhaber Leo Lübke (90 Prozent) und seine Mutter (10 Prozent) einen Neuanfang versuchten, hätten nun die Investoren Peter Rutishauser und Richard Lenz die Anteile übernommen, teilte das 1937 gegründete Unternehmen am Mittwoch im ostwestfälischen Rheda-Wiedenbrück mit. Interlübke hatte 2013 einen Umsatz von 26 Millionen Euro.

Die rund 230 Beschäftigten wurden am Vormittag in einer Betriebsversammlung informiert. Die neuen Geschäftsführenden Gesellschafter, Rutishauser ist Schweizer, Lenz kommt aus München, stellten sich vor. Es sei von einem steinigen Weg und notwendigen Anpassungen die Rede gewesen, sagte der Betriebsratsvorsitzende Walter Picker. Details oder konkrete Pläne seien aber nicht genannt worden.

Schwesterunternehmen COR von Verkauf nicht betroffen

Rutishauser und Lenz hätten als Unternehmer eine langjährige Erfahrung auch mit mittelständischen Markenartikelherstellern, hieß es in der Mitteilung. "Wir sehen für interlübke viel Potenzial im Premiumbereich:

Auch interessant

Die Marke strahlt eine hohe Zugkraft aus, die Produkte sind unverkennbar und bieten eine zeitlose puristische Ästhetik." Leo Lübke betonte: "Dieser Schritt erlaubt es mir, mich als Gesellschafter und Geschäftsführer mit meiner ganzen Kraft auf die Weiterentwicklung der Premiummarke COR zu konzentrieren."

Die Brüder Leo und Hans Lübke gründeten 1937 ihre kleine Möbelfabrik für polierte Schlafzimmermöbel. Die Vorliebe für hochwertigen Lack hat sich über die Generationen quasi vererbt. Das Familienunternehmen steht für schnörkellose Möbel.

Unberührt von dem Verkauf von interlübke ist das Schwesterunternehmen COR. Der Umsatz des Polstermöbel- Spezialisten war 2013 auf 30,6 Millionen Euro gesunken (2012: 34,6 Millionen Euro). (dpa)