Essen. Taxi-Kunden müssen künftig tiefer in die Tasche greifen. Die Taxiverbände haben in Hunderten Städten Preisaufschläge gefordert. Als ein Grund für die Tariferhöhung soll der gesetzliche Mindestlohn sein. Aber auch die Konkurrenz durch den US-Fahrdienstleister Uber macht der Branche Sorgen.

Taxifahren in Deutschland wird einer Umfrage der "Süddeutschen Zeitung" zufolge teils deutlich teurer. Die Verbände der Taxiunternehmen in Hunderten Städten und Landkreisen hätten Tariferhöhungen von bis zu 30 Prozent beantragt, berichtet die Zeitung am Mittwoch.

Hintergrund sei die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro pro Stunde für die derzeit etwa 200.000 angestellten Taxifahrer zum 1. Januar 2015. Einige Kommunen haben die Erhöhungen bereits beschlossen: In Hamburg müssen Taxi-Kunden seit 1. Oktober durchschnittlich 1,40 Euro pro Fahrt oder 7,8 Prozent mehr zahlen. Im Landkreis Schwäbisch Hall sollen dem "SZ"-Bericht zufolge die Tarife von November an um durchschnittlich elf Prozent angehoben werden.

Behörden dürfen Wünschen der Taxiverbände nicht komplett nachkommen

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Die Taxiverbände fordern jedoch deutlich mehr. In Duisburg und Hannover sollen die Unternehmer nach Angaben des deutschen Taxi- und Mietwagenverbandes ein Plus von durchschnittlich 25 Prozent verlangt haben. In der Regel dürften die zuständigen Behörden jedoch nur solchen Preisaufschlägen zustimmen, die unterhalb der Wünsche der Taxiverbände liegen.

Neben dem Druck durch die Einführung des Mindestlohns sorgt sich die Taxibranche auch wegen der Konkurrenz durch den Fahrdienstanbieter Uber. Das US-Unternehmen vermittelt Fahrgäste an private Fahrer. Seit August bietet es seine Dienste etwa auch in Düsseldorf an. (we/dpa)