Essen. . Erst die Butter, jetzt auch der Käse: Aldi hat die Preise für Käseaufschnitt, Frisch- und Schmelzkäse sowie Sahneprodukte um teilweise mehr als 13 Prozent gesenkt. Der Discount-Marktführer fängt an, andere Handelskonzerne ziehen nach. Was Verbraucher freut, macht Bauern Sorge.

Nach der Butter wird auch der Käse billiger. Deutschlands Discount-Marktführer Aldi hat die Preise für zahlreiche Produkte wie Käseaufschnitt, Frisch- und Schmelzkäse sowie Sahneprodukte um teilweise mehr als 13 Prozent gesenkt. Norma erklärte, vor allem Käseprodukte und Kaffeesahne würden billiger. Netto kündigte Preissenkungen bei Käse-Eigenmarken an. Häufig folgen weitere Supermärkte.

Aldi betonte, das Unternehmen gebe mit der Rotstiftaktion sinkende Rohstoffpreise an die Kunden weiter. Der Hintergrund: Die Milchpreise auf den Erzeugermärkten sind seit Monaten unter Druck. Ur­sache dafür sind nach Angaben des Milchindustrie-Verbandes eine hohe Milchanlieferung in Deutschland, aber auch das russische Einfuhrverbot für Milchprodukte, das für zusätzlichen Druck auf die Preise sorge.

Auch bei der Butter machte Aldi den Anfang

Schon Anfang September hatten Supermärkte und Discounter die sinkenden Erzeugerpreise an die Verbraucher weitergereicht. Auch hier machte Aldi den Anfang und senkte den Preis für die 250-Gramm-Packung deutsche Markenbutter von 0,99 auf 0,85 Euro. Edeka, Rewe, Lidl, Penny, Netto und Norma folgten.

Während die aktuellen Preissenkungen viele Verbraucher erfreuen dürfte, sorgt die Entwicklung bei Bauern für Sorgenfalten. Der Deutsche Bauernverband warf den Handelsketten vor, den russischen Importstopp auszunutzen, um die Einkaufspreise zu optimieren – zulasten der Erzeuger. (dpa)