New York. . Kann die Idee, Fotos von alleine verschwinden zu lassen, zehn Milliarden Dollar wert sein? Yahoo-Chefin Marissa Mayer glaubt offenbar daran und will Medienberichten zufolge zu eine Beteiligung an der App Snapchat kaufen. Facebook versuchte vor knapp einem Jahr bereits erfolglos, Snapchat zu kaufen.
Der Internet-Konzern Yahoo will laut Medienberichten beim Foto-Dienst Snapchat einsteigen, der mit seinen selbstauflösenden Fotos vor allem junge Nutzer anlockt. Snapchat werde dabei insgesamt mit zehn Milliarden Dollar bewertet, berichteten das "Wall Street Journal" und der Finanzdienst Bloomberg am Wochenende.
Yahoo wolle rund 20 Millionen investieren, gab eine der Quellen des "Wall Street Journal" an. Das würde bei der genannten Bewertung einem Anteil von etwa 0,2 Prozent entsprechen.
Bei Snapchat kann man Bilder verschicken, die sich beim Ansehen nach wenigen Sekunden von selbst löschen. Die App hat nach Medienberichten rund 100 Millionen Nutzer. Von Snapchat selbst heißt es, pro Tag würden mehr als 700 Millionen Fotos verschickt. Der Dienst macht bisher allerdings so gut wie keine Umsätze.
Yahoo nahm bei Alibaba-Börsengang neun Milliarden Dollar ein
Facebook versuchte bereits vor knapp einem Jahr, Snapchat zu kaufen, laut Medienberichten für drei Milliarden Dollar. Doch die Gründer lehnten ab. Danach setzte das weltgrößte Online-Netzwerk zur Übernahme des Kurznachrichtendienstes WhatsApp für insgesamt 19 Milliarden Dollar an.
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Yahoo hat hunderte Millionen Kunden unter anderem für seinen E-Mail-Dienst, doch das Internet-Urgestein tut sich nach wie vor schwer damit, die gewaltige Nutzerbasis in höhere Werbeeinnahmen umzumünzen. Yahoo-Chefin ging auf eine große Einkaufstour, um mehr jüngere Nutzer anzulocken. Deshalb kaufte sie unter anderem die Blogplattform Tumblr. Ein weiterer Schwerpunkt liegt dabei auf Smartphone-Diensten. So wurde am Freitag der Kauf der Chat-Plattform MessageMe bekannt. Der Preis habe unter zwölf Millionen Dollar gelegen, berichtete Bloomberg.
Yahoo hatte zuletzt viel Gewinn beim Börsengang der chinesischen Online-Handelsplattform Alibaba gemacht und kann nun noch mehr Geld für Zukäufe ausgeben. Der Internet-Konzern war 2005 günstig bei Alibaba eingestiegen: Für eine Beteiligung von 40 Prozent zahlte Yahoo rund eine Milliarde Dollar. Zwischenzeitlich ist der Anteil deutlich geringer, aber allein beim Alibaba-Börsengang vor wenigen Wochen nahm Yahoo neun Milliarden Dollar ein. (dpa)