Essen. Zum siebten Mal schreiben die WGZ Bank in Düsseldorf und die vier NRW-Tageszeitungen der Funke Mediengruppe den “Initiativpreis NRW“ aus. Er ist mit 30.000 Euro dotiert. Bis zum 22. September 2014 können sich mittelständische Familienunternehmen bewerben, sie sich besonders engagieren.
Der Mittelstand gilt als das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Doch der Erfolg hat auch seine Schattenseiten: Die kleinen und mittleren Betriebe klagen zunehmend über Fachkräftemangel, der inzwischen in Einzelfällen dazu führt, dass Aufträge nicht mehr angenommen werden können.
„Mittelständische Unternehmer sichern mit ihren Innovationen und ihrer Flexibilität die Beschäftigung und schaffen neue Arbeitsplätze“, sagt Uwe Berghaus, Mitglied des Vorstands der WGZ Bank und verantwortlich für das Firmenkundengeschäft. Gemeinsam mit den vier NRW-Tageszeitungen der Funke Mediengruppe schreibt die WGZ Bank zum siebten Mal den mit 30.000 Euro dotierten „Initiativpreis NRW 2014“ aus. Mittelständische Unternehmen aus NRW können sich bis zum 22. September bewerben.
Mittelstand stößt an seine Grenzen
Während Großkonzerne aus unterschiedlichen Gründen derzeit Arbeitsplätze abbauen, erweisen sich kleine und mittlere Betriebe einmal mehr als Stabilitätsanker. „Mittelständische Unternehmen sind auch vor dem Hintergrund sich entwickelnder Krisen, wie beispielsweise des Russland-Ukraine-Konflikts, und deren mögliche wirtschaftliche Folgen gut gerüstet“, meint WGZ-Vorstand Berghaus.
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Doch auch der Mittelstand stößt an seine Grenzen. Aus einer Umfrage der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young geht hervor, dass den Unternehmen jährlich rund 31 Milliarden Euro Umsatz entgehen, weil sie offene Stellen nicht besetzen können. Laut „Mittelstandsbarometer“ beklagt jede neunte Firma erhebliche Umsatzeinbußen aufgrund fehlender Fachkräfte. Weitere 42 Prozent berichten von geringfügigen Einbußen, weil Aufträge nicht angenommen werden können oder weil weniger produziert wird als abzusetzen wäre. „Das Thema bleibt auch in diesem Sommer auf der Agenda“, sagt Peter Englisch von Ernst & Young.
Jeden zweiten Euro erwirtschaften kleine und mittlere Betriebe
Nachwuchssorgen machen sich auch in Familienunternehmen bemerkbar: 62 Prozent von ihnen melden offene Arbeitsstellen, wie eine Umfrage der Verbände „Die Familienunternehmen“ und „Die jungen Unternehmer“ im Juli ergab. Das ist den Angaben zufolge der höchste Wert seit vier Jahren und im Vergleich zum zweiten Quartal ein Anstieg um vier Prozentpunkte. Lutz Goebel, Präsident von „Die Familienunternehmer“ warnt bereits: „Der Fachkräftemangel ist ein aktuelles und reales Wachstumshindernis, keine weit entfernte Utopie. Auch die Rente mit 63 trägt dazu bei, dass nun verstärkt Mitarbeiter ausscheiden und der Fachkräftemangel noch verschärft wird.“
39 Prozent der steuerpflichtigen Umsätze in Deutschland entfallen auf den Mittelstand, der 60 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze und sogar 83 Prozent aller Ausbildungsplätze zur Verfügung stellt. Jeder zweite Euro wird von kleinen und mittleren Betrieben erwirtschaftet. Gesamtumsatz: rund zwei Billionen Euro jährlich.
Den Initiativpreis NRW verleihen WGZ Bank und die vier NRW-Tageszeitungen der Funke Mediengruppe einmal jährlich und würdigen damit das Engagement mittelständischer Familienunternehmen.
Besondere Leistungen werden in drei Kategorien ausgezeichnet: Schaffung neuer Arbeitsplätze, erneuerbare Energien und Umweltschutz sowie gesellschaftliches Engagement.
Bewerben können sich Betriebe, die mehrheitlich im Familienbesitz sind. Als mittelständisch gelten Firmen mit weniger als 500 Mitarbeitern. Das Preisgeld beträgt insgesamt 30.000 Euro und wird auf drei Preisträger verteilt.
Die Bewerbungsfrist beginnt am 22. August und endet am 22. September 2014. Die Mitglieder der Jury sind Professor Marcel Hülsbeck (Universität Witten Herdecke), Frank Meßing (Funke Mediengruppe) und Thomas Löcker (WGZ Bank). Hier gibt es Bewerbungsunterlagen und Ausschreibungsbedingungen.