Berlin. . Weil die Entsorgungskosten höher sind als die Zahlungen von Industrie und Handel feilschen die Beteiligten um 52 Millionen Euro. Das Problem wird zwar Anfang 2015 entschärft. Vorher muss aber noch viel Geld aufgetrieben werden - mit möglichen Folgen für die Müllentsorgung in Deutschland.
Ein bundesweiter Kostenstreit könnte dazu führen, dass die Gelben Tonnen mit Verpackungsmüll demnächst nicht mehr geleert werden. Die mit der Abfallentsorgung beauftragten Unternehmen hätten sich bislang nicht darauf einigen können, wie sie eine Finanzierungslücke von 52 Millionen Euro schließen wollen, sagte der Sprecher des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE), Ronald Philipp, am Mittwoch in Berlin.
Die neun Betreiber des Wiederverwertungssystems wollten in Verhandlungen in Köln bis zum Donnerstagabend eine Lösung finden. Gelinge das nicht, wäre auch ein Stopp der Abholung denkbar. Die Unternehmen wollten einen solchen Schritt aber sicherlich vermeiden, fügte Philipp hinzu.
Entsorgungskosten höher als die Zahlungen von Handel und Industrie
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Das Millionendefizit ist dadurch entstanden, dass Handel und Industrie weniger Geld in das System einzahlten, als für die Entsorgung der Verpackungen gebraucht wird. Offenkundig sammeln Supermärkte und Imbissketten bei weitem nicht so viele Verpackungen wieder ein, wie sie selbst angeben.
Nur für diese selbst zurückgenommenen Verpackungen müssen Industrie und Handel nichts zahlen. Der BDE kritisiert, dass die Quote dieser Eigenrücknahme nicht von den Behörden kontrolliert wird. Das habe den Missbrauch ermöglicht.
Ab dem 1. Januar 2015 werden für die Gelbe Tone und den Gelben Sack neue Regeln gelten. Mit der überarbeiteten Verpackungsverordnung sollen die Schlupflöcher geschlossen werden. So wird etwa die Eigenrücknahme des Handels abgeschafft. (dpa)