Nürnberg. Der Betriebsratsvorsitzende der Arcandor-Tochter Primondo, Ernst Sindel, hat Hoffnungen, dass das Unternehmen gerettet werden kann. Sindel zufolge soll es acht mögliche Investoren geben. Am Donnerstag hatte der vorläufige Insolvenzverwalter den Abbau von 3700 Stellen angekündigt.
Für die insolvente Versandhandelssparte des Mischkonzerns Arcandor, Primondo, gibt es offenbar acht Interessenten. Das sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Primondo-Tochter Quelle, Ernst Sindel, am Freitag in Nürnberg den ddp/Dow Jones Wirtschaftsnachrichten. Diese Entwicklung mache «große Hoffnung». Noch vor drei Wochen habe die vorläufige Insolvenzverwaltung dem Betriebsrat angedeutet, dass es überhaupt keine Chance zur Fortführung des Betriebs gebe.
Betriebsbedingte Kündigungen erwartet
Am Donnerstag hatte der vorläufige Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg erste Punkte eines Sanierungskonzepts für die Versandhandelssparte des Arcandor-Konzerns vorgestellt. Demnach sollen 3700 der rund 10 000 Stellen wegfallen, 1800 davon bei dem Fürther Versandhändler Quelle. Sindel lobte Görg, der große Teile eines von der Arbeitnehmerseite erarbeiteten Konzepts übernommen habe. «Das ist eine sehr offene Zusammenarbeit.» Die Insolvenzverwaltung belasse es nicht nur bei Lippenbekenntnissen.
Sindel ist sich sicher, dass der Stellenabbau nicht ohne betriebsbedingte Kündigungen vollzogen werden kann. Details müssten in den kommenden Wochen erarbeitet werden.
Hoffnung auf bayerische Landesgelder
Aufgabe des Betriebsrats ist es laut Sindel, «allen eine Perspektive zu bieten». «Es ist unser großes Bestreben, eine Transfergesellschaft zu gründen», erläuterte er. Unklar sei noch, ob Quelle-Mitarbeiter an andere Unternehmen in der Region Nürnberg-Fürth vermittelt werden können. «Der Freistaat sieht, dass die Region schwer gebeutelt ist», sagte Sindel. Deshalb hoffe er auf Unterstützung vonseiten der Staatsregierung. (ddp)