Essen. . Einen Tag nach dem Branchenprimus Eon legt am Mittwoch Deutschlands zweitgrößter Versorger RWE seine Zahlen für das erste Quartal vor. Niedrige Börsenstrompreise und der milde Winter haben das Geschäft erneut belastet.

Der Versorger RWE legt wegen schlechter Auslastung und niedriger Börsenstrompreise noch mehr Kraftwerkskapazität still als bisher angekündigt. Vom Netz sollten nach jetziger Planung Anlagen mit einem Volumen von 7,4 Gigawatt, sagte RWE-Finanzvorstand Bernhard Günther am Mittwoch bei der Quartals-Pressekonferenz in Essen. Bisher waren knapp 6,6 Gigawatt geplant. Betroffen sind vor allem Gaskraftwerke.

Außerdem habe RWE Verträge für Steinkohlekraftwerke mit externen Anbietern gekündigt. Zusätzlich über den Sommer stillgelegt wurde am 1. Mai das Gaskraftwerk in Lingen mit mehr als 800 Megawatt. 7,4 Gigawatt ist etwa ein Zehntel des bundesdeutschen Spitzenverbrauchs.

Beim niederländischen Steinkohlekraftwerk in Eemshaven mit insgesamt rund 1,6 Gigawatt verzögere sich die Fertigstellung wegen eines Kesselschadens um ein halbes Jahr, sagte Günther. Die Ursache werde untersucht. Das Kraftwerk mit zwei Blöcken sollte in zwei Stufen Mitte und Ende 2014 ans Netz gehen.

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Beim zweitgrößten deutschen Energieversorger haben die niedrigen Börsenstrompreise und der milde Winter das Geschäft erneut belastet. Das um Sondereffekte bereinigte Nettoergebnis sank im ersten Quartal um mehr als ein Drittel auf 838 Millionen Euro, wie der Dax-Konzern am Mittwoch in Essen mitteilte.

RWE kämpft mit einem Umsatzeinbruch

Damit fiel der Start ins Jahr bei RWE noch schlechter aus als beim Wettbewerber Eon, der am Vortag angesichts der schwachen Börsenpreise für Strom und der geringen Auslastung seiner Kohle- und Gaskraftwerke einen Ergebnisrückgang von 13 Prozent gemeldet hatte.

RWE verbuchte in den ersten drei Monaten ein Umsatzminus um 8,6 Prozent auf 14,66 Milliarden Euro. Das betriebliche Ergebnis fiel mit 1,91 Milliarden Euro 18 Prozent niedriger aus als im Vorjahr. (dpa)