Bochum.. Deutschlands größte Tankstellenkette Aral und die Nummer zwei unter den Lebensmittelhändlern Rewe planen eine Allianz. In einem Testlauf soll der Lebensmittelriese künftig an zehn Aral-Tankstellen im Raum Bochum, Düsseldorf und Köln Lebensmittelsortimente anbieten.

Die Tankstellenkette Aral und der Handelskonzern Rewe tun sich zusammen, um sich ein Stück vom stark wachsenden Markt mit zubereiteten Lebensmitteln zu sichern. An zehn Aral-Tankstandorten in NRW, darunter in Bochum, Düsseldorf und Sprockhövel, will Rewe Frische-Supermärkte testen.

Beide Partner haben bereits Erfahrungen mit sogenannten Convenience-Konzepten gesammelt. Aral-Pächter machten im vergangenen Jahr bereits im Schnitt 62 Prozent ihres Umsatzes mit den Tankstellen-Shops, in denen sie Kaffee und Sandwiches verkaufen. Aral hatte zuletzt eingeräumt, dass durch die verlängerten Öffnungszeiten der Discounter der Umsatz mit Lebensmitteln zurückgegangen ist.

Test in Bochum und Düsseldorf

Rewe wiederum hat das „To Go“-Konzept entwickelt. An ausgewählten Standorten bieten diese Supermärkte Nahrungsmittel für die Unterwegsversorgung in der Mittagspause und nach Feierabend an. Unter anderem an der Wittener Straße in Bochum, an der Bochumer Straße in Sprockhövel und an drei Tankstellen in Düsseldorf sollen bis August beide Konzepte nun für eine einjährige Testphase zusammengeführt werden. In den Aral-Shops, die zwischen 80 und 140 Quadratmeter groß sind, will Rewe bis zu 1200 Produkte anbieten. „Das schaffen wir, weil wir nur kleine Größen anbieten werden“, sagt Rewe-Sprecher Raimund Esser.

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Zum Sortiment sollen Sandwiches, Sushi, geschnittenes Obst, Salate, Gemüse und Desserts gehören. Aber auch Nudeln, Reis, Gewürze, Öl und ähnliches, um sich nach Feierabend noch schnell etwas kochen zu können.

Parallel dazu wird der Bistro-Bereich ausgeweitet. Zu den Sandwiches, die es bislang schon gab, gesellen sich in der Heißvitrine künftig halbe Hähnchen, Frikadellen, Schnitzel und Leberkäse.

Öffnungszeiten teils rund um die Uhr

An der Organisation soll sich nichts ändern. Die Aral-Shops bleiben in der Verantwortung der Pächter. Kunden sollen darin auch künftig die gewohnten Produkte rund ums Auto wie Öl, Antifrostmittel und Scheibenwischer erhalten. „Für den Supermarkt-Bereich tritt Rewe als unser Großhändler auf“, sagt Aral-Sprecher Detlef Brandenburg.

Die Partner wollen den veränderten Konsumgewohnheiten Rechnung tragen. „Der Trend zum Großeinkauf nimmt ab. Manche Kunden wissen morgens noch nicht, was sie abends essen werden“, so Esser. Im Tankstellen-Supermarkt könnten Verbraucher zudem lange Öffnungszeiten nutzen. Manche Standorte sind rund um die Uhr geöffnet.