Essen.. Der Energiekonzern RWE will seine Öl- und Gasfördertochter RWE Dea für 5,1 Milliarden Euro verkaufen und dadurch seine Schuldenlast senken. Käufer ist eine Investorengruppe um den russischen Milliardär Michail Fridman, wie RWE am Sonntagnachmittag mitteilte.
Der angeschlagene Essener Energieriese RWE kann sich beim Abbau seiner hohen Verschuldung Luft verschaffen: Für 5,1 Milliarden Euro verkauft er seine Öl- und Gasfördertochter Dea an die Letter-One-Gruppe, wie RWE am Sonntagnachmittag mitteilte.
Demnach haben sich beide Unternehmen „auf wesentliche Vertragskonditionen“ geeinigt. Der Unternehmenswert der RWE Dea AG werde auf 5,1 Milliarden Euro festgelegt. Darin enthalten seien übernommene Verbindlichkeiten in Höhe von rund 0,6 Milliarden Euro. Dem Geschäft müssen noch Aufsichtsrat und Behörden zustimmen. RWE suchte seit dem vorigen Jahr einen Käufer für die Dea.
Über 30 Milliarden Euro Schulden
RWE drücken erhebliche Schulden von über 30 Milliarden Euro. Hohe Abschreibungen auf schlecht ausgelastete Kohle- und Gaskraftwerke bescherten dem zweitgrößten Versorger nach Eon im vergangenen Jahr zudem tiefrote Zahlen. Die Energiewende will es, dass erneuerbare Energien aus Wind und Sonne bevorzugt ins Netz eingespeist werden. Auch deshalb machte RWE 2013 fast drei Milliarden Euro Verlust.
RWE-Vorstandschef Peter Terium zeigte sich über den vereinbarten Deal mit der Letter-One-Gruppe zufrieden: „Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Meilenstein in der strategischen Weiterentwicklung von RWE. Darüber hinaus ist sie ein weiterer wesentlicher Schritt zur Stärkung der Finanzkraft unseres Unternehmens“, erklärte er.
Investmentfonds aus Luxemburg
Nach Teriums Angaben will die Letter-One-Gruppe die Dea als „Plattform für die künftigen Öl- und Gasaktivitäten“ ausbauen. „Das stärkt die Rolle von Dea als zuverlässiger deutscher Öl- und Gasproduzent mit stärkeren internationalen Wachstumsaussichten als bisher“, so der RWE-Chef.
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Letter One ist ein privater Investmentfonds mit Sitz in Luxemburg. Er wurde erst 2013 gegründet und setzt seine Finanzmittel im Energie- sowie im Telekommunikationssektor ein.
Die beträchtlichen Gewinne in der Öl- und Gasbranche werden in der Regel bei der Förderung erzielt. In diesem Geschäftsfeld ist RWE Dea aktiv. Das Unternehmen fördert Öl und Gas vor allem in Deutschland, Norwegen, Großbritannien und Ägypten. Dea ist in 14 Ländern mit Lizenzen und Büros aktiv und hat 1400 Mitarbeiter.