Hamburg. Ein Ikea-Möbelhaus in einer Fußgängerzone - dieses Pilotprojekt im Hamburger Stadtteil Altona war auf heftige Kritik gestoßen: Die Nachbarn fürchten ein Verkehrschaos. Nach einer Klage gegen die Baugenehmigung fällt das Gericht eine Eilentscheidung. Das Haus muss am Abend früher schließen.

Das Verwaltungsgericht hat die Öffnungszeiten des geplanten ersten innerstädtischen Ikea-Möbelhauses in Hamburg vorerst eingeschränkt. Laut einer Eilentscheidung bleibt die Baugenehmigung vorläufig bestehen, vorausgesetzt, das neue Kaufhaus schließt aus Rücksicht auf Anwohner bis zum endgültigen Richterspruch im Hauptsacheverfahren um 19.30 Uhr. Bis zu dieser Entscheidung könnten allerdings Jahre vergehen, sagte ein Gerichtssprecher am Dienstag.

Das Ikea-Möbelhaus im Stadtteil Altona soll schon am 30. Juni eröffnet werden. Zuerst hatte das "Hamburger Abendblatt" über den Gerichtsbeschluss berichtet.

Weltweit erste Filiale in Fußgängerzone

Geklagt hatte ein Unternehmen, dem ein Wohnkomplex in der Nachbarschaft - im Lawaetzweg - gehört. Es befürchtet nach Angaben der Stadtentwicklungsbehörde Beeinträchtigungen durch mögliche Rückstaus von Autos der Ikea-Kunden. Nach Angaben von Ikea ist das Möbelhaus in Altona die weltweit erste Filiale in einer Fußgängerzone.

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Die Behörde sieht den Beschluss im Eilverfahren als Bestätigung. Trotz einiger Bedenken etwa zu Lärm und Luftschadstoffen habe das Gericht keinen Baustopp verhängt, betonte eine Sprecherin. Ikea und die Behörde prüfen noch, ob sie gegen die Auflage, die Öffnungszeiten erst einmal einzuschränken, Beschwerde einlegen.

Ikea hatte nach eigenen Angaben Öffnungszeiten bis 20.00 Uhr vorgesehen. "Zudem arbeiten wir unabhängig von gerichtlichen Auflagen auch an einer zusätzlichen Linksabbiegerspur für die Anwohner im Lawaetzweg, um die Situation für sie noch einmal deutlich zu verbessern", betonte das schwedische Einrichtungshaus. (dpa)