Köln. Die Zuwanderung aus Rumänien und Bulgarien zahlt sich unter dem Strich für Deutschland aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine akutelle Studie. Demnach sind Einwanderer aus diesen Ländern im Schnitt höher qualifiziert als die Menschen hierzulande. Das könnte vor allem den Fachkräfte-Mangel abfedern.
Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien sind einer Studie zufolge im Durchschnitt höher gebildet als die Menschen in Deutschland. Knapp 25 Prozent der Erwachsenen, die aus diesen Ländern einwandern, haben einen Hochschulabschluss, wie das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) am Montag mitteilte.
Hierzulande liege diese Quote lediglich bei 19 Prozent. Gut acht Prozent der Rumänen und Bulgaren hätten einen Abschluss in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft oder Technik, aber lediglich sechs Prozent der Deutschen. Diese Fachkräfte seien auf dem Arbeitsmarkt besonders knapp.
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Die Zuwanderung aus Rumänien und Bulgarien zahle sich "unter dem Strich" aus, erklärte das arbeitgebernahe Institut. Gerade Mathematiker, Informatiker, Naturwissenschaftler und Techniker brächten "die Innovationskraft der Bundesrepublik" voran.
Lage auf osteuropäischem Arbeitsmarkt wird sich entspannen
Im Wettbewerb um internationale Fachkräfte habe Deutschland allerdings Nachholbedarf. Nötig sei eine "Willkommenskultur", mahnte das IW. Derzeit wanderten zwar insgesamt viele junge Menschen nach Deutschland ein. Ob das aber so bleibe, sei fraglich. In den ost- und südeuropäischen Ländern werde die Gesellschaft auch älter, und es mangele zunehmend an Fachkräften. Daher werde dort die Arbeitslosigkeit zurückgehen, die Löhne würden steigen und somit blieben möglicherweise mehr junge Menschen in ihrem Heimatland.
In Deutschland und anderen EU-Ländern war zuletzt heftig über eine angebliche Armutseinwanderung von Menschen aus den EU-Mitgliedsstaaten Rumänien und Bulgarien gestritten worden. Seit Jahresanfang gilt die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit auch für Bürger dieser beiden Staaten, für die es bislang übergangsweise Beschränkungen gab. Sie haben seitdem vollen Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt. (afp)