Detroit. . Daimler kommt bei dem milliardenschweren Sparprogramm seiner Pkw-Sparte schneller voran als geplant. Die jährlichen Kosten dürften schon vor dem angepeilten Stichtag Ende 2014 um insgesamt zwei Milliarden Euro gedrückt werden, sagte Konzernchef Dieter Zetsche am Montag auf der Automesse in Detroit.
Daimler wird seine Sparziele wohl schneller erreichen als erwartet. "Früher ist sehr wahrscheinlich", antwortete Vorstandschef Dieter Zetsche am Montag auf der Automesse in Detroit auf die Frage, ob der Stuttgarter Konzern bis Jahresende die Kosten um zwei Milliarden Euro senken werde. Ob mehr Geld gespart werde, "werden wir dann sehen". Der Premium-Hersteller will mit Hilfe eines Sparkurses eine höhere Rendite erzielen und so zu den Rivalen BMW und Audi aufschließen.
Alle drei Unternehmen haben sich auf die Fahnen geschrieben, mit Hilfe kräftiger Absatzzuwächse den Spitzenplatz im Oberklasse-Segment einzunehmen. Die deutschen Hersteller profitieren dabei von guten Geschäften in den beiden weltgrößten Pkw-Märkten USA und China. In Europa, wo Mercedes, BMW und Audi fast die Hälfte ihrer Limousinen und Geländewagen verkaufen, dümpeln die Absatzzahlen vor sich hin.
Autohersteller sind vorsichtig mit Prognosen zum Automarkt in Europa
Rasche Besserung erwarten die Hersteller auf dem Heimatkontinent nicht, wie auch Daimler-Manager Ola Källenius, Leiter des Pkw-Vertriebs von Mercedes, sagte. 2013 habe es erste Anzeichen für eine Erholung gegeben. "Man muss da vorsichtig sein." Allgemein werde mit einem Plus von etwa zwei Prozent im europäischen Markt in diesem Jahr gerechnet. Zetsche wollte nich t sagen, ob Daimler schneller wachsen werde als die Branche insgesamt: "Schauen wir mal."
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Vorsichtig äußerten sich auch BMW und Audi über die Markterwartungen in Europa. Die Erholung brauche Zeit, sagte BMW-Vertriebschef Ian Robertson. "Das geht nicht in ein oder zwei Jahren." Hoffnung setzen die Hersteller dagegen auf den wieder erstarkten US-Markt. Daimler-Manager Källenius sagte, der Konzern gehe für 2014 in den Vereinigten Staaten von einem Anstieg des Gesamtmarktes um rund fünf Prozent auf 16,4 Millionen Fahrzeuge aus. (rtr)