Berlin. Kurz vor der Euro-Einführung in Lettland haben mehrere EU-Staats- und Regierungschefs das baltische Land als neues Mitgliedsland der Eurozone begrüßt. “Ein ganz herzliches Willkommen im Euroraum, Lettland“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem am Dienstag von der lettischen Staatskanzlei veröffentlichten YouTube-Video.

Mit Blick auf den Beitritt Lettlands zur Eurozone hat Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) den Einwohnern der Baltenrepublik ein "Herzlich willkommen" zugesandt. "Mit euch sind wir jetzt 18 Länder mit der gemeinsamen europäischen Währung", erklärte Steinmeier am Dienstag. Lettland führt in der Nacht zu Neujahr (Dienstag, 23.00 Uhr MEZ) den Euro ein. Die Zahl der Menschen, für die der Euro das gängige Zahlungsmittel ist, wächst damit auf 333 Millionen.

"Die Letten haben sich diesen Schritt redlich verdient und hart erarbeitet", erklärte Steinmeier. Ursprünglich war der Beitritt bereits für 2008 angepeilt, dann kam jedoch die Wirtschafts- und Finanzkrise dazwischen. Die lettische Wirtschaftsleistung (BIP) ging um ein Viertel zurück. Auch EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso erinnerte am Dienstag daran, dass Lettland vor dem Beitritt zur Eurozone besondere "Anstrengungen" habe unternehmen müssen. Das sende nun eine "Botschaft der Ermutigung" an andere Länder aus, die sich Wirtschaftsreformen unterwerfen müssten.

Zuletzt traten 2007 Slowenien, 2009 die Slowakei und 2011 Estland der Eurozone bei. Für 2015 ist auch der Beitritt der dritten Baltenrepublik, Litauen, geplant. In Lettland wurden die Preise bereits seit Oktober in Euro und der bisherigen Landeswährung Lats parallel angezeigt. Bis Mitte Januar wird der Lats noch als übliche Währung in Umlauf bleiben. In Meinungsumfragen sprachen sich noch kurz vor der Jahreswende mehr Letten gegen den Euro-Beitritt aus als dafür, der Anteil der Skeptiker wurde zuletzt aber kleiner. (afp/dpa)