Berlin. Nie zuvor haben sich so viele Menschen über das Bahnfahren beklagt wie 2013: Bis zum 20. Dezember seien schon 3257 Schlichtungsanträge von Bahnreisenden eingegangen - 50 Prozent mehr als vergangenes Jahr, heißt es in einem Medienbericht. Die meisten Beschwerden beziehen sich auf die Deutsche Bahn.
Bei der für Bahnfahrer zuständigen Schlichtungsstelle sind nach einem Zeitungsbericht noch nie so viele Beschwerden eingegangen wie in diesem Jahr. Bis 20. Dezember seien schon 3257 Schlichtungsanträge von Bahnreisenden eingegangen - gut 50 Prozent mehr als die 2112 im vergangenen Jahr, berichtete die "Süddeutsche Zeitung".
Überwiegend gehe es um die Deutsche Bahn AG, die aber auch den mit Abstand größten Marktanteil habe, sagte der Geschäftsführer der Stelle, Heinz Klewe, dem Blatt.
In knapp der Hälfte der Fälle hätten Kunden sich über Verspätungen und Zugausfälle geärgert. In rund jedem dritten Beschwerdefall habe es Probleme mit dem Ticket gegeben. Jede vierte Beschwerde betraf den Service, etwa weil der Erste-Klasse-Wagen fehlte oder weil es an Hilfe für Menschen mit Gehbehinderung mangelte.
Viele Beschwerden beinhalteten mehrere Kritikpunkte gleichzeitig. Klewe sagte: "Weit mehr als 80 Prozent unserer Schlichtungsvorschläge wurden sowohl von den Reisenden als auch von den Verkehrsunternehmen akzeptiert."
Die Schlichtungsstelle ist seit 2009 tätig. Seit damals bekommen Bahnnutzer beispielsweise bei Verspätungen von einer Stunde ein Viertel des Fahrpreises zurück, bei zwei Stunden die Hälfte.
An die Schlichtungsstelle können sich Reisende immer dann wenden, wenn sie sich zuvor erfolglos bei ihrem Verkehrsunternehmen selbst beschwert haben. Die Schlichtungsstelle tritt auch ein für Bus-, Schiffs- und seit Kurzem auch Flug-Reisende. (afp/dpa)