Düsseldorf. Düsseldorf ist um eine Attraktion reicher: In der Innenstadt eröffnete am Samstagvormittag ein neuer Apple-Store. Es ist der dritte in NRW. Der erste Apple-Fan schlug schon am Vortag sein Lager vor dem Laden auf und wartete bei Kälte und Nieselregen auf die Eröffnung.

Die Landeshauptstadt hat jetzt einen Apple-Store. Am Samstagvormittag um zehn Uhr öffnete der neue Laden an der Königsallee in Düsseldorf erstmals seine Türen. Es ist die dritte Niederlassung der kalifornischen Kultmarke in Nordrhein-Westfalen.

Schon Stunden vor der Eröffnung bildeten sich lange Schlangen vor dem Store im neuen Kö-Bogen. Mehrere Hundert Menschen standen auf der Straße. Absperrgitter sorgten dafür, dass alles geordnet ablief.

Schon am Vortag das Lager aufgeschlagen

In exklusiver Shopping-Lage in der Düsseldorfer City warteten die Menschen darauf, dass sie endlich in die Mac-Welt eingelassen werden. „Ich bin seit Freitagnachmittag, 16 Uhr, hier“, sagt Maksym Trilenkko. Der 16-jährige Düsseldorfer hat schon am Vortag sein Lager auf dem Bürgersteig aufgeschlagen , um als allererster Besucher den neuen Laden betreten zu können. Im Gepäck hatte er eine dicke Wolldecke, vier Pullover schützten ihn vor der Kälte. „In der Nacht habe ich sogar ein wenig geschlafen“, sagt Maksym. „Um vier Uhr hat mich dann aber der Nieselregen geweckt.“ Kaufen will Maksym eigentlich gar nichts. Nur ein spezieller Adapter steht heute auf seinem Wunschzettel.

Eröffnungsdatum geheim gehalten

Wie es sich für den geheimniskrämerischen Konzern aus Cupertino gehört, hat Apple das genaue Eröffnungsdatum so lange wie möglich geheim gehalten. Es heißt, auch der Brand auf der Edel-Baustelle „Kö-Bogen“ habe den ursprünglich geplanten Start verzögert. Erst vor wenigen Tagen lief die Werbemaschine an. „Die ersten 1000 Kunden bekommen zur Erinnerung ein Apple-T-Shirt geschenkt“: Mit diesem Slogan buhlte der US-amerikanische Elektronikhersteller im Vorfeld der Eröffnung um die Gunst der Menschen, die für ansehnliches Design gerne etwas mehr bezahlen.

Das Gratis-T-Shirt, das manch einer wohl für horrende Summe bei ebay an Sammler verkaufen wird, ist aber wohl für viele Besucher nicht der einzige Grund für die Fahrt nach Düsseldorf gewesen. Hier geht es um das Event, nicht um den Einkauf. „Wir kommen hier her, weil wir Apple lieben“, sagt Maksym – und spricht damit offenbar stellvertretend für die vielen anderen, die mit ihm in der Schlange stehen und auf Einlass warten. Sie verkürzen sich die Wartezeit mit La-Ola-Wellen.

Maximal 150 Menschen dürfen drei bis sieben Minuten in den Shop

Jetzt ist der Store also offen. Die mehr als hundert Apple-Angestellten bilden ein Spalier. Die Besucher werden persönlich abgeklatscht. Jubel brandet auf. Der Moment wird gefeiert. Passanten stehen vor dem Geschäft und schütteln verwundert den Kopf. Ein Store-Manager verrät: „Maximal 150 Leute werden zeitgleich eingelassen, die durchschnittliche Verweildauer liegt bei drei bis sieben Minuten.“

Der Laden erinnert rein optisch an die beiden anderen NRW-Niederlassungen im Oberhausener Centro und im Rhein Center in Köln-Weiden – oder irgendwo auf der Welt. Eine starke Marke braucht schließlich einen Wiedererkennungswert. Und das hat Apple mit seiner angebissenen Apfelkitsche geschafft. Doch egal ob in New York City, in Sindelfingen oder eben in Düsseldorf – In allen Apple-Stores werden in einem minimalistischen Ambiente iPhones, iPads, MacBooks verkauft.

Die Kunden fühlen sich gefeiert

Natürlich gibt es all’ die Produkte auch online im Apple-Store oder in jedem x-beliebigen Elektronikmarkt zu kaufen. Warum die Menschen trotzdem an diesem Samstagmorgen dem Store die Türen einrennen? „Man wird gefeiert. Dieses Gefühl, das ist unglaublich“, sagt Maksym, der erste Kunde des Tages. Die Mitarbeiter haben ihn mit Namen begrüßt und seine Hand geschüttelt. Bei der Eröffnung im Centro war er auch schon dabei – doch da kam er zu spät. „Ich war dort etwa der 40. Besucher in der Schlange, das ist nicht vergleichbar, mit dem, was ich heute hier erlebe.“

Bei der nächsten Eröffnung eines Apple-Stores – wo auch immer – will Maksym wieder dabei sein. „Ja, klar, ich weiß, das ist ein wenig verrückt“, sagt er. „Aber das ist hier doch alles verrückt.“