Essen. Erstmals schicken die Kalifornier von Apple gleich zwei Handymodelle ins Rennen um die Smartphone-Krone. Das neue Top-Modell 5S sichert seine Inhalte sogar mit einem Fingerabdruck-Scanner. Was heißt das in der Praxis?
Innerhalb von drei Tagen habe man neun Millionen neue Smartphones verkauft, verkündete Apple kurz nach dem Start der neuen iPhone-Modelle mit Stolz. Mit gleich zwei neuen Modellen wollen die Kalifornier der immer stärker werdenden Konkurrenz, vor allem von Samsung, Paroli bieten. Doch was taugen die neuen Modelle 5S und 5C? Wir haben beide Handys zum Test gebeten.
Warum zwei neue Modelle?
Apple fährt eine Doppelstrategie. Das 5S mit seinem neuen Fingerabdruck-Scanner und seinem sehr saftigen Preis (699 bis 899 Euro) wendet sich an unbedingte Apple-Fans, das günstigere (und auch langsamere) 5C wartet mit Kunststoff- statt Metallgehäuse und poppigen Farben auf und soll vor allem Jüngere für Apple-Handys begeistern. Das Vorgängermodell iPhone 5 haben die Kalifornier komplett aus dem Programm genommen, den Einstieg in Apples Handy-Welt markiert das nun schon zwei Jahre alte Modell 4S (ab 399 Euro).
Wie schnell ist das neue 5S?
Natürlich hat Apple wieder an der Geschwindigkeit geschraubt. Das neue 5S soll doppelt so schnell sein wie der Vorgänger iPhone 5. Im kostenlosen Benchmark-Programm 3DMark, das vor allem die grafische Leistungsfähigkeit der Handy-Chips misst, kommt das 5S auf etwa 10200 Punkte.
Zum Vergleich: Der Vorgänger 5 und das neue 5C erreichen hier nur etwa 3300 Punkte. Für Nutzer, die nur E-Mails checken, Filme schauen oder aber ein wenig surfen wollen, ist das unerheblich. Für die wachsende Zahl derjenigen, die aber auch auf dem Handy Videogames spielen wollen, ist die Leistungsfähigkeit der Chips entscheidend.
Was kann der neuartige Fingerabdruck-Scanner?
Er soll das 5S vor unberechtigtem Zugriff Dritter schützen. In der Praxis funktioniert das auch schon ganz gut. Die Einrichtung geht leicht von der Hand, dauert aber ein paar Minuten. Das Einscannen des gesamten Daumens benötigt etwa drei bis vier Scanvorgänge.
Danach bekommen Nutzer nur noch wenig vom Scanner zu sehen. Er agiert im Hintergrund und entsperrt das Telefon, ohne seinen Nutzer darüber gesondert zu informieren. Auch lassen sich Einkäufe im Apple-eigenen iTunes- und App-Store mit dem Fingerabdruck sichern.
Und der Rest der Technik?
Der vier Zoll große Bildschirm des 112 Gramm leichten 5S ist bereits vom 5er-Modell bekannt. Das sogenannte Retina-Display löst weiterhin mit 1136 mal 640 Bildpunkten auf – dieselbe Auflösung wie beim Vorgänger iPhone 5. Das 5S verfügt über eine Acht-Megapixel-Kamera, die brillante Bilder schießt und die Videos auch in Zeitlupe aufnehmen kann.
Statt der üblichen 30 nimmt das Handy dann mit 120 Bildern die Sekunde auf. Dafür sinkt aber die Videoauflösung von 1080 auf 720p. Dennoch: Die iPhone-Kamera gehört zu den besten am Markt. Außerdem funkt das neue iPhone jetzt auch im schnellen LTE-Netz von O2. Der Vorgänger sendete bislang nur auf den LTE-Frequenzen von Telekom und Vodafone.
Welche Varianten des neuen 5S gibt es?
Die Geräte gibt es in den Farben schwarz, silber und gold. Je nach Speicherausstattung kostet das 5S zwischen 699 (16 GB) und 899 Euro (64 GB) – ganz schön happige Preisaufschläge, zumal Speicher deutlich im Preis gesunken ist.
Und was ist mit dem iPhone 5C?
Das entspricht vom Technikstand dem Vorgänger iPhone 5. Auch deswegen hat Apple das „alte“ 5er aus dem Programm genommen. Das 5C verfügt allerdings nicht mehr über ein Metallgehäuse, sondern über eine Kunststoffhülle. Die gibt es übrigens in weiß und vier weiteren poppigen Farben. Das Handy liegt gut in der Hand, hat keine störenden Kanten. Einstandpreis: 599 Euro. Mehr Speicherplatz kostet auch hier mehr.