Brüssel. Beim Elektronik-Hersteller Samsung sind in mehreren Staaten der europäischen Union Geschäftsräume durchsucht worden. EU-Ermittler untersuchen, ob sich das Unternehmen an unerlaubten Absprachen zu Lasten der Verbraucher beteiligt hat. Speziell geht es um den Internetverkauf von Waren.

Der Elektronik-Riese Samsung ist von EU-Ermittlungen wegen des Verdachts unerlaubter Absprachen in der Branche betroffen. Das Unternehmen kooperiere in vollem Umfang mit der Europäischen Kommission, sagte ein Sprecher. Weitere Angaben machte er nicht. EU-Ermittler hatten Geschäftsräume von Elektronikunternehmen in mehreren EU-Staaten durchsucht. Namen wurden nicht genannt.

Die Unternehmen würden verdächtigt, den Internetverkauf von Elektronikprodukten behindert zu haben, teilte die EU-Kommission am Donnerstagabend mit. Das könnte zu höheren Preisen für die Verbraucher führen. Die betroffenen Unternehmen seien in der Herstellung, im Vertrieb und im Verkauf von Elektronikprodukten und kleinen Haushaltsgeräten tätig, erklärte die Kommission.

Namen der betroffenen Firmen wurden nicht genannt

Auch Europas größten Elektronikhändler Media-Saturn hat die Behörde ins Visier genommen. Ermittler rückten aus und durchsuchten neben Büros der Metro -Tochter auch Niederlassungen von Philips und Samsung, wie die Konzerne am Freitag mitteilten.

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Die EU-Wettbewerbshüter gingen dem Verdacht nach, dass Händler und Hersteller gemeinsam versucht hätten, Online-Verkäufe bei bestimmten Produkten einzuschränken, um die Preise damit hoch zu halten, wie die Kommission Tag zuvor erklärte. Namen der betroffenen Firmen nannte sie - wie am Anfang solcher Ermittlungen Fällen üblich - nicht.

Der südkoreanische Elektronikriese Samsung und sein niederländischer Rivale Philips betonten, sie arbeiteten mit den Behörden zusammen. Auch Media-Saturn unterstrich, das Unternehmen kooperiere "vollständig". Erhärtet sich der Verdacht, drohen empfindliche Strafen. Theoretisch sind Bußgelder in einer Höhe von zehn Prozent des Jahresumsatzes möglich. In der Praxis schöpfen die Kartellwächter diesen Rahmen aber nicht aus. (dpa/rtr)