Bad Hersfeld/Leipzig. Beim Online-Versandhändler Amazon wird nach Gewerkschaftsangaben seit Montagmorgen gestreikt. Am größten deutschen Verteilzentrum in Bad Hersfeld haben die Beschäftigten bereits um kurz nach Mitternacht ihre Arbeit niedergelegt. In Leipzig sollte der Streik mit der Frühschicht beginnen.
Beim Internet-Versandhändler Amazon haben am Montag neue Streiks begonnen. Im hessischen Bad Hersfeld hätten Streikposten am Morgen zu Beginn der Frühschicht Position bezogen, berichtete Verdi-Vertreterin Mechthild Middeke.
Allein an einem der beiden bestreikten Verteilzentren in Bad Hersfeld ständen 50 streikende Mitarbeiter vor dem Tor. Es beteiligten sich allerdings nicht alle Beschäftigten an der Aktion, fügte die Gewerkschafterin hinzu. "Es ist nicht so, dass wir den ganzen Betrieb lahmlegen."
Amazon will nicht nach Tarif zahlen
Auch am Amazon-Standort Leipzig waren die Beschäftigten mit Beginn der Frühschicht zum Streik aufgerufen. Verdi fordert von dem US-Unternehmen eine Bezahlung, die dem Niveau im hessischen Einzel- und Versandhandel entspricht.
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Das Amazon-Management lehnte Verhandlungen darüber ebenso wie eine Tarifbindung bisher ab. Das Unternehmen orientiert sich an der niedrigeren Bezahlung in der Logistikbranche.
Angesichts der verhärteten Fronten schließt Verdi Streiks im anstehenden Weihnachtsgeschäft nicht aus. Ob es zu weiteren Streiks komme, liege ganz in der Hand von Amazon, erklärte Middecke unmittelbar vor den neuen Streiks: "In der Sekunde, in der Amazon in Verhandlungen einwilligt, sitzen wir am Tisch und stehen nicht mehr vor der Tür." (afp/dpa)