Bonn. . Ein Jahr nach der jüngsten Erhöhung des Briefportos will die Deutsche Post die Beförderung von Briefen erneut teurer machen. Ab dem kommenden Januar könnten Standardbriefe im Inland 60 Cent kosten, bestätigte die Post am Freitag einen Medienbericht. Auch Pakete werden teurer.

Die Deutsche Post will ihr Briefporto einem Pressebericht zufolge zum 1. Januar 2014 auf 60 Cent erhöhen. Die Deutsche Post hat am Freitag ihre Pläne, über die das "Handelsblatt" berichtet, bestätigt. Damit sollen die Preise an die gestiegenen Kosten angepasst werden, wie es hieß. Erst zum Jahresbeginn 2013 hatte der Dax-Konzern das Briefporto um drei Cent auf 58 Cent erhöht. Die erste Briefpreiserhöhung nach 15 Jahren brachte dem Unternehmen nach eigenen Angaben rund 100 Millionen Euro Mehreinnahmen.

Auch die Preise für zahlreiche andere Postdienstleistungen sollen zum neuen Jahr teurer werden, wie aus der Mitteilung des Unternehmens hervorging. Der Versand von Paketen im Inland soll künftig neun Cent mehr kosten. Bei Sendungen bis zu zehn Kilogramm etwa sollen ab dem neuen Jahr 6,99 Euro fällig werden statt bislang 6,90 Euro. Der Preis für Päckchen bis zwei Kilogramm soll mit 4,10 Euro aber konstant bleiben.

Preis für Einschreiben wird teurer

Teurer sollen auch Einschreiben werden, wie die Post mitteilte. Der Preis für normale Einschreiben solle um 10 Cent auf 2,15 Euro angehoben werden. Bei Einwurf-Einschreiben würden 1,80 Euro fällig statt bislang 1,60 Euro. Für sechsmonatige Nachsendeaufträge - etwa bei Umzügen - will die Post künftig 4,70 Euro mehr verlangen. Für Nachsendungen würden dann 19,90 Euro fällig.

Hintergrund ist ein Vorschlag der Bundesnetzagentur, der der Deutschen Post für die kommenden fünf Jahre mehr Spielraum für Portoerhöhungen gibt als bisher. Die Agentur steckt als Regulierungsbehörde für den Briefmarkt den Rahmen ab, in dem sich Erhöhungen des Briefportos der Deutschen Post ab 2014 bewegen können. Leitplanken sollen nach dem aktuellen Vorschlag die Inflationsrate sowie Produktivitätsfortschritte der Post sein, die die Bundesnetzagentur mit 0,2 Prozent veranschlagt - und damit niedriger ansetzt als in den vergangenen Jahren.

Post bringt - mal wieder - "Ergänzungsmarken" auf den Markt

Für das Jahr 2013 hatte die Post erstmals seit 15 Jahren die Verbraucher beim klassischen Briefporto stärker zur Kasse gebeten. Den Preis für den Standardbrief bis 20 Gramm hatte der Konzern von 55 Cent auf 58 Cent erhöht. Die Bonner sind in Deutschland das einzige Unternehmen, das die flächendeckende Versorgung der Verbraucher mit Briefen sicherstellt. Wettbewerber wie TNT Post konzentrieren sich auf die Verteilung von lukrativen Massensendungen in Ballungsräumen. Die Post kämpft seit Jahren in der Briefsparte auch mit der wachsenden Konkurrenz durch die E-Mail - die Sendungsmengen sinken.

Ab dem 5. Dezember will die Post Ergänzungsmarken zu 2 Cent und Marken zu 60 Cent in ihren Filialen und im Internet anbieten, kündigt Post-Sprecher Dirk Klasenan. Bei der letzten Portoerhöhung wurden in einigen Postfilialen Ergänzungsmarken zu 3 Cent knapp, weil diese nicht rechtzeitig nachgeliefert wurden. Dieses Mal habe die Post vorgesorgt, so Klasen. Marken mit jedem Wert drucken auch die bundesweit 3300 Briefmarkenautomaten aus. Diese geben allerdings statt Wechselgeld nur Briefmarken heraus.

Wer ab dem 1. Januar zu wenig Porto auf seinen Brief klebt, muss damit rechnen, dass der Zusteller beim Empfänger Nachporto und eine Gebühr erhebt oder den Brief an den Absender zurückschickt, so Klasen. Er hoffe aber, dass dies die Ausnahme bleibe und es in Kürze eine kundenfreundliche Übergangsregelung gibt. (rtr/dpa/afp)