Düsseldorf. ThyssenKrupp kann mit einer Finanzspritze von 1 Milliarde Euro rechnen: Das Partner-Unternehmen Vale erhöht seinen Anteil am neuen brasilianischen Stahlwerk von 10 auf 27 Prozent - eine spürbare Entlastung für die tiefrote Bilanz des Stahlkonzern.

Düsseldorf. Der mit roten Zahlen kämpfende Stahlkonzern ThyssenKrupp kann schon bald mit einer Finanzspritze in Höhe von fast einer Milliarde rechnen. Der größte deutsche Stahlproduzent berichtete am Donnerstag, er habe mit dem brasilianischen Eisenerzkonzern Vale eine Absichtserklärung unterzeichnet, nach der Vale seinen Anteil am neuen brasilianischen Stahlwerk von ThyssenKrupp durch eine Kapitaleinzahlung in Höhe von 965 Millionen Euro von gegenwärtig 10 auf 26,87 Prozent erhöhen wird.

Neues Werk 1,5 Mrd. Euro teurer als geplant

Das Stahlwerk soll ab 2010 ThyssenKrupp zu günstigen Preisen mit mit Stahlbrammen versorgen. Doch waren in den vergangenen Monaten die Baukosten völlig aus dem Ruder gelaufen. Das Werk dürfte Medienberichten zufolge rund 1,5 Milliarden Euro teurer werden als geplant.

ThyssenKrupp leidet massiv unter Kunjunkturkrise 

Der Schritt von Vale dürfte nun die Bilanz von ThyssenKrupp spürbar entlasten. Dies ist umso wichtiger, da der Konzern massiv unter der weltweiten Konjunkturkrise leidet und für das Gesamtjahr einen Konzernverlust vor Steuern in «mittlerer bis höherer dreistelliger Millionen-Euro-Größe» erwartet. In dieser Summe sind jedoch nach Unternehmensangaben Sondereffekte, wie die hohen Investitionen für den Bau neuer Stahlwerke in Nord- und Südamerika oder die Kosten für den geplanten Konzernumbau noch gar nicht enthalten.

Aktuell wird der Produktionsstart des brasilianischen Werks im ersten Halbjahr 2010 erwartet. Als strategischer Partner von ThyssenKrupp ist Vale der einzige und exklusive Eisenerz-Lieferant für das neue Werk. Durch diesen zusätzlichen Kapitalbeitrag bekräftige Vale sein Engagement bei diesem größten im Bau befindlichen industriellen Investitionsprojekt der letzten zehn Jahre in Brasilien, hieß es in Düsseldorf. (AP)