Frankfurt/Main. Flughafenbetreiber Fraport hat den Bauantrag fürs umstrittene dritte Passagier-Terminal gestellt. Etliche Jahre später als erwartet wird dieses demnach in Frankfurt fertig sein und soll Millionen zusätzliche Passagiere abfertigen. In acht Jahren sollen die ersten im Süden der Rollbahnen einchecken.

Wenige Tage vor der hessischen Landtagswahl hat der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport den Bauantrag für das umstrittene dritte Passagier-Terminal gestellt. Die Unterlagen für den ersten Abschnitt, der für 14 Millionen Passagiere ausgelegt ist und 2021 fertig sein soll, seien bei der Bauaufsicht der Stadt Frankfurt eingereicht worden, berichtete das im MDax notierte Unternehmen am Dienstag.

Der Bau des Terminals im Süden des Airports ist wie die 2011 in Betrieb gegangene neue Landebahn Teil des Flughafenausbaus und durch Planfeststellungsbeschluss genehmigt. Noch im vergangenen Jahr hatte Fraport 2016/17 als Termin für die Fertigstellung des Terminals genannt.

Opposition verlangt Verzicht auf den Bau

Die Oppositionsparteien in Hessen hatten einen Verzicht oder zumindest einen vorläufigen Stopp für das Projekt mit einer Gesamtkapazität von 25 Millionen Passagieren verlangt. Die Bürgerinitiativen der Ausbaugegner im Rhein-Main-Gebiet verlangen die Aufgabe der Pläne und die Schließung der neuen Nordwestlandebahn.

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"Entscheidend im Luftverkehr ist eine langfristige Perspektive", sagte Fraport-Chef Stefan Schulte. Alle Prognosen bestätigten ein nachhaltiges Wachstum. Die Kapazitäten in Terminal 1 und Terminal 2 werden nach Erwartungen des Unternehmens noch bis zu acht Jahre ausreichen.

Abfertigung von 14 Millionen zusätzlichen Passagieren

Der jetzt beantragte Gebäudeteil umfasst das zentrale Empfangsgebäude sowie zwei Flugsteige, mit denen ab 2021 rund 14 Millionen zusätzliche Passagiere abgefertigt werden könnten. Die reinen Baukosten bezifferte das Unternehmen auf 1,6 Milliarden Euro. Die Arbeiten sollen 2015 beginnen. Ab 2021 sollen die ersten Passagiere in dem neuen Gebäude abgefertigt werden können. Für die Ergänzung um zwei weitere Flugsteige nannte Fraport noch keinen Zeitpunkt.

Für Passagiere werde die Schienenverbindung "Skyline" von Terminal 1 und 2 am östlichen Rand des Flughafengeländes entlang zu Terminal 3 fortgeführt, sagte ein Fraport-Sprecher. Auch das Gepäck von Umsteigern soll auf diesem Weg transportiert werden. Außerdem soll das Terminal einen eigenen Autobahnanschluss und 2500 Parkplätze bekommen. (dpa)