Berlin. Jederzeit müssen Fluggäste mit einem Streik bei LTU rechnen. Die Beschäftigten der Fluggesellschaft votierten in einer Urabstimmung von Verdi für eine Arbeitsniederlegung. Ob gestreikt wird, hängt von den Tarifverhandlungen ab. Gefordert wird sechs Prozent mehr Lohn für das Kabinenpersonal.

Reisende müssen ab sofort bei der Fluggesellschaft LTU mit einem Streik der Flugbegleiter rechnen. Bei einer Urabstimmung stimmten 96,1 Prozent der befragten Mitglieder der Gewerkschaft Verdi unter den rund 1500 Flugbegleitern für einen Arbeitskampf, wie Verdi am Mittwoch in Berlin mitteilte. «Ein Streik ist damit jederzeit möglich», sagte ein Sprecher. Eine unmittelbare Entscheidung für Arbeitsniederlegungen sei jedoch noch nicht gefallen. Diese Entscheidung hänge vom Fortgang der Tarifverhandlungen ab.

Die LTU-Muttergesellschaft Air Berlin rechnet indes nicht mit einem Streik. «Wir sind weiterhin an konstruktiven Verhandlungen interessiert», sagte ein Sprecher. So rechne der Vorstand mit einem einvernehmlichen Verhandlungsergebnis. Die Gewerkschaft äußerte sich ebenfalls positiv über die laufenden Gespräche. Die Anerkennung der vorgelegten Eckpunkte sei der erste Schritt in die richtige Richtung. Allerdings sei man von einer Einigung im Tarifstreit noch weit entfernt. «Streiks mit empfindlichen Auswirkungen auf den Ferienflugverkehr sind jederzeit möglich», sagte der Gewerkschaftssprecher weiter.

Erhalt der bestehenden Gehaltstabellen

Air Berlin hat nach Verdi-Angaben ein Papier zum Schutz der LTU-Beschäftigten bei der Integration in Air Berlin unterzeichnet. Darin gehe es unter anderem um den Erhalt der bestehenden Gehaltstabellen über 2012 hinaus, den Fortbestand der Altersversorgungsregelung der LTU und den Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen bis zum 31. Dezember 2010.

Die Gewerkschaft hatte die Urabstimmung am 25. Mai begonnen. Zuvor waren die Verhandlungen gescheitert. Verdi fordert die Anhebung der Gehälter des Kabinenpersonals um sechs Prozent. (ddp)