Metzingen. . Beim Modekonzern Hugo Boss laufen die Geschäfte nach einem schwachen Jahresbeginn wieder deutlich besser. Im zweiten Quartal standen unter dem Strich 30 Prozent mehr Gewinn als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg um 10 Prozent, wie das Unternehmen am Mittwoch in Metzingen mitteilte.
Der Bekleidungshersteller Hugo Boss nimmt nach kräftigen Zuwächsen im zweiten Quartal wieder Kurs auf Rekordwerte bei Umsatz und Ergebnis. Die Damen- und Herrenmode des schwäbischen Konzerns war trotz der flauen Konjunktur rund um den Globus gefragt. In den Monaten April bis Juni kletterten die Erlöse daher um zehn Prozent auf 531,7 Millionen Euro, wie Hugo Boss am Mittwoch in Metzingen mitteilte. Der Betriebsgewinn schoss um 27 Prozent auf 75,5 Millionen Euro nach oben, da Hugo Boss seine Waren mit geringeren Preisabschlägen als zuletzt verkaufen konnte. Auch der Ausbau des eigenen Ladennetzes schlug sich positiv in der Bilanz nieder, da das Unternehmen in den in Eigenregie betriebenen Geschäften in der Regel höhere Renditen erwirtschaftet als im Großhandel.
Dieser umkämpfte Vertriebskanal - das angestammte Geschäft von Hugo Boss - werde im laufenden Jahr Umsatzeinbußen um einen mittleren einstelligen Prozentsatz verzeichnen, stellte der Konzern mit knapp 12.000 Beschäftigten im Quartalsbericht in Aussicht. Bisher war Hugo Boss von Stagnation ausgegangen, bekräftigte aber trotz des schärferen Gegenwinds durch die eingetrübte Konjunktur seine bisherige Geschäftsprognose für das laufende Jahr. Der Konzernumsatz und das operative Ergebnis (Ebitda) legen laut Vorstand bis Jahresende - ohne Berücksichtigung von Währungseinflüssen und Sondereffekten - jeweils um hohe einstellige Prozentsätze zu.
Ausbau des Filialnetzes verschlang viel Geld
Damit würde der mit Modemarken wie Tommy Hilfiger, Ralph Lauren oder Burberry konkurrierende Konzern erneut Bestmarken erzielen. Im Auftaktquartal des Jahres hatte das aus einer Uniformschneiderei hervorgegangene Modehaus bei Umsatz und Gewinn noch Federn gelassen, da der Ausbau des Filialnetzes viel Geld verschlang und die Geschäfte in Europa - dem größten Absatzmarkt - schlechter liefen. Im zweiten Quartal werde Hugo Boss den "Wachstumskurs" wieder aufnehmen, hatte Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs Anfang Mai versprochen. (rtr)