Stuttgart. Große Hilfe in schlechten Zeiten: Der Autobauer Daimler hat die Aabar Investments aus Abu Dhabi als Großaktionär ins Boot geholt. Am erhöhten Grundkapital des Unternehmens ist Aabar nun mit 9,1 Prozent beteiligt. Der Investor versicherte, er werde Daimler langfristig zur Seite stehen.

Der neue arabische Großaktionär von Daimler hat ein Aufstockung seines Anteils an dem Konzern in Zukunft nicht ausgeschlossen. Der Chef der Investmentgesellschaft Aabar, Khadem Al Qubaisi, erklärte am Montag in Stuttgart, auch eine Erhöhung des Anteils müsse später noch untersucht werden. Zurzeit sei man aber mit 9,1 Prozent zufrieden. Einen Sitz im Daimler Aufsichtsrat strebe er vorerst nicht an. Qubaisi sagte, man sehe das Investment langfristig. Man vertraue auf die Unternehmensführung.

Für den Einstieg der Investmentgesellschaft erhöht Daimler das Grundkapital um 10 Prozent, die neu ausgegebenen Aktien gehen zum Preis von 20,27 Euro an Aabar. Damit fließen dem Unternehmen 1,95 Milliarden Euro an neuem Eigenkapital zu.

Qubaisi sagte weiter: «Die Autoindustrie beeindruckt mich sehr.» Der Chef der Investmentgesellschaft sagte dem Autobauer Hilfe zu, falls er auf Einkauftour gehen wolle. Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche wertete den Einstieg als «Zeichen der Stärke» mit dem man die Zukunft gestalten könne.

Weiterer Beweggrund für die Zusammenarbeit sei die Möglichkeit für Gemeinschaftsprojekte gewesen. Dabei werde es um hochkapazitive Batterien, Verbundwerkstoffe und die Forschung im Bereich der Null-Emission gehen. Er sehe es als Zeichen der Stärke, dass Daimler seine Zukunft eigenständig absichere, erklärte Zetsche.

Aabar wird von der International Petroleum Investment Company (IPIC) kontrolliert, die sich im Besitz der Regierung des Emirats Abu Dhabi befindet. Mit Abu Dhabi und Kuwait hat Daimler künftig zwei Großaktionäre. Nach der Kapitalerhöhung liegt der Anteil von Abu Dhabi bei 9,1 Prozent und der von Kuwait bei 6,9 Prozent. (ap/ddp)

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