Duisburg. . Der Duisburger Haniel-Konzern will im großen Stil Aktien abstoßen, um Schulden abzubauen. Wie das Unternehmen jetzt mitteilte, will man durch den Verkauf von Anteilen am Büroausstatter Takkt insgesamt gut 170 Millionen Euro erlösen. Haniel hat 2012 mit einem Milliarden-Verlust abgeschlossen.

Der Duisburger Familienkonzern Haniel will seinen Schuldenberg weiter abbauen: Der Verkauf von Aktien am Büroausstatter Takkt soll Millionen in die klammen Kasse spülen. Mit diesem Schritt wollen die Duisburger ihren Anteil von 70,44 auf bis zu 50,01 Prozent reduzieren, wie der Familienkonzern am Montagabend mitteilte. Die bis zu 13,4 Millionen Aktien sollen bei einem geeigneten Marktumfeld platziert werden. Gemessen am Schlusskurs von Montag bringt das rund 172 Millionen Euro für Haniel. Takkt-Aktien reagierten am Dienstag vor Börseneröffnung auf die Ankündigung mit starken Verlusten.

Das mehr als 250 Jahre alte Familienunternehmen Haniel verzeichnete 2012 unter dem Strich ein nie da gewesenes Minus von 1,9 Milliarden Euro. Hauptgrund ist eine Wertberichtigung auf die Beteiligung am Handelskonzern Metro von mehr als einer Milliarde Euro.

Erstmals keine Dividende

Die mehr als 600 Nachkommen des Firmengründers müssen angesichts der roten Zahlen und des erforderlichen Schuldenabbaus nun erstmals in Friedenszeiten auf eine Dividende verzichten. Im Jahr zuvor hatte Haniel noch 236 Millionen Euro verdient.

Neben Metro und Takkt ist Haniel ist auch Großaktionär beim Pharmahändler Celesio. Teile der Aktienpakete an Metro und Celesio hat Haniel bereits versilbert: Die Beteiligung an Metro wurde Anfang Februar auf 30,01 und an dem Pharmahändler Celesio im November 2012 auf 50,01 Prozent gesenkt. Inklusive der Veräußerung von Anteilen an Beteiligungsfonds seien die Schulden auf Holdingebene dadurch um rund 550 Millionen Euro auf aktuell 1,9 Milliarden Euro reduziert worden. (dpa)