Essen. . Karstadt will bis 2015 aus der Tarifbindung aussteigen. Mögliche Lohnerhöhungen aus der aktuellen Tarifrunde könnten somit an den Beschäftigten vorbeigehen. „Das letzte Wort in der Sache ist noch nicht gesprochen“, sagt dazu Betriebsratschef Hellmut Patzelt.

Trotz des Ausstiegs von Karstadt aus der Tarifbindung will der Betriebsrat des Essener Warenhauskonzerns Lohnerhöhungen für die Beschäftigten durchsetzen. „Unser Ziel ist es, gemeinsam mit der Gewerkschaft Verdi dafür zu sorgen, dass die Beschäftigten an Lohnsteigerungen partizipieren können. Ein Weg könnten sogenannte Anerkennungstarifverträge auf Landesebene sein“, sagte Karstadt-Gesamtbetriebsratschef Hellmut Patzelt im Interview mit der WAZ-Gruppe.

Karstadt hatte vor wenigen Tagen angekündigt, bis 2015 aus der Tarifbindung auszusteigen. Mögliche Lohnerhöhungen aus der aktuellen Tarifrunde könnten somit an den Karstadt-Beschäftigten vorbeigehen. „Das letzte Wort in der Sache ist noch nicht gesprochen“, sagte Patzelt dazu.

Karstadt will bis 2015 aus der Tarifbindung aussteigen. Wie groß ist der Unmut in der Belegschaft?

Patzelt: Natürlich sind viele Kollegen verärgert. Die Beschäftigten von Karstadt haben in den vergangenen Jahren auf viel Geld verzichtet, um das Unternehmen zu stützen. Die Karstadt-Mitarbeiter sind die Helden der vergangenen Jahre. Insofern haben sie sich ordentliche Einkommen und sichere Jobs mehr als verdient.

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Patzelt: Das letzte Wort in der Sache ist noch nicht gesprochen. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit der Gewerkschaft Verdi dafür zu sorgen, dass die Beschäftigten an Lohnsteigerungen partizipieren können. Ein Weg könnten sogenannte Anerkennungstarifverträge auf Landesebene sein.

Angeblich leidet der Konzern unter Umsatzrückgängen. Ist Karstadt auf dem richtigen Weg?

Patzelt: Wer über geringe Umsätze redet, sollte nicht vergessen, dass sich Karstadt aus dem margenschwachen Multimedia-Geschäft verabschiedet. Klar ist: Das Unternehmen befindet sich im Umbruch. Es liegt noch ein schwieriger Weg vor uns. Veränderungen wie die Einführung neuer Marken oder ein neues Sortiment zahlen sich nicht von heute auf morgen aus. Dafür braucht es Zeit.