New York. Auf dem Weg zur Übernahme des PC-Herstellers Dell gibt es eine neue Hürde. Zwei Großaktionäre wenden sich gegen den geplanten Rückzug von der Börse. Sie schlagen den Anteilseignern vor, stattdessen ihre Aktien zu behalten - und eine Sonderzahlung zu kassieren.
Zwei Großaktionäre des PC-Herstellers Dell haben einen Gegenentwurf zum Übernahmeplan des Gründers Michael Dell vorgestellt. Dem am Freitag veröffentlichten Vorschlag zufolge sollen bisherige Aktionäre ihre Anteile behalten können und 12 Dollar in bar oder neuen Aktien bekommen. Urheber des Plans sind der größte außenstehende Aktionär Southeastern Asset Management sowie Milliardär Carl Icahn.
Michael Dell will den Anteilseignern ihre Aktien für 13,65 Dollar pro Stück abkaufen und den Computerkonzern anschließend von der Börse nehmen, um ihn ohne die Einmischung anderer Aktionäre radikal umbauen zu können. Dell kämpft mit massiven Problemen, weil der Markt für Notebooks und Desktop-Computer rapide schrumpft. Die Nutzer greifen lieber zu Smartphones und Tablets. Schon zuletzt hatte Dell den Anteil von Dienstleistungen und Software am Geschäft ausgebaut.
Keine der beiden Seiten besitzt absolute Mehrheit
Der Unternehmensgründer kontrolliert zusammen mit Verbündeten rund 16 Prozent der Anteile. Im gegenüber stehen Southeastern und Icahn mit zusammengenommen etwa 13 Prozent. Sie werfen Michael Dell vor, die anderen Aktionäre über den Tisch ziehen zu wollen mit einem Angebot, das den Computerbauer unterbewerte. Da keine der beiden Seiten eine absolute Mehrheit besitzt, sind sie darauf angewiesen, andere Anteilseigner von ihrem jeweiligen Plan zu überzeugen.
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Southeastern und Dell würden unter ihrem Plan versuchen, weitere Anteile an Dell zu bekommen. Sie erklärten, bei der vorgeschlagenen Sonderausschüttung Aktien statt Barem zu wählen. Um die Ausschüttung zu finanzieren, soll Dell neue Schulden in Höhe von 5,2 Milliarden Dollar aufnehmen.
Dem "Wall Street Journal" zufolge hatte sich der Verwaltungsrat von Dell eine ähnliche Idee bereits durch den Kopf gehen lassen und verworfen. Es sei zu riskant, Dell weiterhin an der Börse zu lassen und das Unternehmen gleichzeitig mit Schulden zu belasten. Allerdings funktioniert die 24,4 Milliarden Dollar schwere Komplettübernahme durch Michael Dell auch nur durch Kredite, die letztlich das Unternehmen abstottern müsste. (dpa)