Rüsselsheim/Bochum. . Der überraschende Meinungswandel von Bochumer Opel-Beschäftigten zum Sanierungsplan ihres Werks, findet bei der Führung des Autoherstellers keine Gegenliebe. Dies ließ das Unternehmen am Donnerstag über Werksleiter Manfred Gellrich bekannt geben. Erneute Gespräch seien unsinnig.
Der Autobauer Opel lehnt eine mögliche Wiederholung der Bochumer Abstimmung über den Tarifvertrag ab. "Mit jeder neuen Diskussion und jeglicher Verzögerung verschwenden wir nur wertvolle Zeit", schrieb der Bochumer Werksleiter Manfred Gellrich am Donnerstag in einem Brief an die Mitarbeiter.
Zuvor hatte der Bezirksleiter der IG Metall in NRW, Knut Giesler, berichtet, dass immer mehr Opel-Mitarbeiter in Bochum das Verhandlungsergebnis neu bewerteten. Sollte sich dies fortsetzen, werde die Gewerkschaft prüfen, "ob und wie Lösungen in der jetzigen Situation noch zu erreichen sind" - wie etwa durch eine erneute Abstimmung.
Opel-Führung nennt neue Debatte um Tarifbetrag unsinnig
In Rüsselsheim wird die Debatte als unsinnig zurückgewiesen. Das Votum sei ein demokratischer Akt gewesen, alle Fakten hätten auf dem Tisch gelegen. Aufsichtsratschef Steve Girsky hatte schon vor Monaten angekündigt, dass die Autofertigung in Bochum Ende 2014 auslaufen werde, sollte man sich nicht auf einen Kompromiss einigen.
Im März hatten die Bochumer Opel-Mitarbeiter den Kompromiss zwischen Gewerkschaft und Management über einen Sanierungsplan nach monatelanger Verhandlung abgelehnt. Damit verzichteten sie auf eine Verlängerung des Kündigungsschutzes. Die Folge: Ab 2015 wird Opel keine Autos mehr im Ruhrgebiet bauen. (dpa)