Schwerte. In der Metall- und Elektroindustrie drohen massive Warnstreiks. Die IG Metall fordert 5,5 Prozent mehr Geld, die Arbeitgeber bieten 2,3 Prozent mehr. Der Unternehmensverband hält Warnstreiks für unnötig und sorgt sich um das Ansehen des Wirtschaftsstandortes.

Im laufenden Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie hat die IG Metall ab dem 1. Mai "massive Warnstreiks" angekündigt. Einen Warnstreikauftakt werde es bereits in der Nacht zum 1. Mai in Nordrhein-Westfalen geben, kündigte die Gewerkschaft am Mittwoch nach einer Sitzung der Tarifkommission in Schwerte an. Weitere Schwerpunkte seien ab dem 6. Mai in NRW geplant.

Am 2. Mai sollen die Warnstreiks in Sachsen starten, sagte der zuständige IG Metall-Bezirksleiter Olivier Höbel am Mittwoch nach der zweiten Verhandlungsrunde in Leipzig.

Auch die Tarifgespräche für die Beschäftigten in NRW sowie in anderen Tarifbezirken wie Bayern oder Baden-Württemberg waren bislang ohne Ergebnis geblieben. Die Arbeitgeber haben 2,3 Prozent mehr Geld angeboten. Die IG Metall fordert 5,5 Prozent. Der aktuelle Tarifvertrag und die damit verbundene Friedenspflicht läuft Ende April aus.

Die Gewerkschaft hält das Angebot für eine "unverschämte Mogelpackung"

"Massive Warnstreiks, das ist die einzig passende Antwort. Wir wollen eine schnelle und gute Lösung. Weil es die nur mit richtig Druck gibt, werden wir richtig Druck machen", kündigte der NRW-Bezirksleiter der IG Metall, Knut Giesler, laut einer Mitteilung an. Die Gewerkschaft bezeichnete das Angebot der Arbeitgeber als "unverschämte Mogelpackung".

Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie NRW, Luitwin Mallmann, bezeichnete die Ankündigung der IG Metall als "völlig unnötig". Die IG Metall gefährde damit die weltweit anerkannte Lieferverlässlichkeit und -treue deutscher Unternehmen. Im Ausland habe niemand Verständnis für Arbeitsniederlegungen in der deutschen Metall- und Elektroindustrie. Mallmann forderte die IG Metall auf, "Bewegung nicht auf der Straße, sondern am Verhandlungstisch zu zeigen". (dpa)