München. . Nach dem Sicherungsdienst Hess hat sich Amazon auch von der Leiharbeitsfirma getrennt, deren rabiate Methoden gegenüber Beschäftigten bei dem Online-Versender auf deutschlandweite Kritik gestoßen sind.
Nach der Kritik an den Arbeitsbedingungen seiner Leiharbeiter hat der Online-Versandhändler Amazon einem weiteren Dienstleister gekündigt. Die Zusammenarbeit mit einem Unternehmen, das für Unterbringung und Transport von Beschäftigten sowie für den Einsatz der Sicherheitskräfte verantwortlich war, sei beendet worden, teilte Amazon am Montagabend mit.
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte am Montag erklärt, die für Amazon bislang tätige Leiharbeiteragentur müsste mit einer sofortigen Überprüfung rechnen wegen der Vorfälle, zum Beispiel Durchsuchungen der Schlafräume von Leiharbeitern. Am Ende könnte ein Entzug der Lizenz als Leiharbeitsvermittler stehen.
„Amazon ist verantwortlich dafür, dass alle Beschäftigten unserer Logistikzentren jederzeit sicher sind und mit Respekt und Würde behandelt werden“, hieß es in der Stellungnahme. Es sei nicht gelungen, dies zu gewährleisten. Bereits am Mittag gab das Unternehmen bekannt, dass es die Zusammenarbeit mit einer umstrittenen Sicherheitsfirma beendet habe.
In einer ARD-Dokumentation war in der vergangenen Woche angeprangert worden, dass Arbeitssuchende in Osteuropa und Spanien für das Unternehmen mit falschen Angaben zur Entlohnung angeworben, in völlig überfüllten Feriendörfern untergebracht und dort von einem dubiosen Sicherheitsdienst mit Verbindungen zur Neonazi-Szene penibel überwacht wurden. (dapd)