Düsseldorf. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Flugbegleiter der LTU am Flughafen Düsseldorf für den heutigen Montag zu einem ganztägigen Streik aufgerufen. Reisende der Fluglinie müssten mit erheblichen Einschränkungen rechnen, hieß es.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat einen Teil des Kabinenpersonals der Air Berlin am Flughafen Düsseldorf für Montag zu einem ganztägigen Streik aufgerufen. Dabei streiken ausschließlich die Flugbegleiter mit alten LTU-Arbeitsverträgen, wie die Airline am Montag in Berlin mitteilte. Nach Angaben eines Gewerkschaftssprechers sind 33 Flüge der Air Berlin betroffen. Reisende müssten mit erheblichen Einschränkungen rechnen, hieß es.
Fluggesellschaft könnte Regressansprüche anmelden
Air Berlin hat nach Angaben eines Sprechers am Morgen in einem Brief ein unverzügliches Streikende gefordert. Demnach sei der Ausstand rechtswidrig, da es bislang keine Verhandlungen gegeben habe. Die Airline behalte sich Regressansprüche gegenüber der Gewerkschaft vor, sagte er weiter.
Grund für den Streik sind nach Konzernangaben Verhandlungen zur Eingliederung des 2007 gekauften Düsseldorfer Ferienfliegers in die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft. Dabei gehe es in erste Linie um einen neuen Vergütungstarifvertrag. Laut dem Sprecher hat ver.di ein erstes als «Verhandlungsgrundlage» gedachtes Angebot abgelehnt. Darin habe die Airline neben einem Inflationsausgleich und einem befristeten Kündigungsverzicht Vorschläge zur Arbeitszeitregelung angeboten. Die Forderungen der Gewerkschaft liefen dagegen in der Summe auf eine mehr als elfprozentige Einkommenssteigerung hinaus, sagte der Sprecher. Insgesamt hätten derzeit rund 900 von etwa 2500 Mitarbeitern des Kabinenpersonals einen LTU-Vertrag.
Forderungen nach mehr Gehalt und Mindestflugstunden
Die Gewerkschaft fordert eigenen Angaben zufolge sechs Prozent mehr Gehalt und eine Mindestflugstundenzahl.
Unterdessen haben Air Berlin und die Pilotenvereinigung Cockpit in den Tarifverhandlungen für die 342 Piloten mit LTU-Verträgen nach Unternehmensangaben «eine vernünftige Basis» für eine Lösung gefunden. Die Gespräche sollen in den kommenden Tagen fortgesetzt werden. Einen genauen Termin gebe es noch nicht. Vergangenen Montag waren die Flugkapitäne in einen befristeten Ausstand getreten, durch den es bundesweit zu Flugausfällen und Verspätungen bei Air Berlin gekommen war. (ddp)