Düsseldorf. Handelsriese Metro reagiert auf die Probleme bei seinen Elektronik-Töchtern Media Markt und Saturn. Beide Unternehmen kämpfen gegen die wachsende Konkurrenz von Internethändlern. Metro erweitert deshalb den eigenen Vorstand um einen Spezialisten für die Branche.
Der Handelsriese Metro stellt ein neues Vorstandsmitglied für Europas größte Elektrohandelskette Media-Saturn ab. Pieter Haas, derzeit noch Mitglied der Geschäftsführung bei Media-Saturn, solle in den Vorstand der Konzernmutter Metro aufrücken und sich dort um die Ingolstädter Tochter kümmern, teilte der Handelskonzern am Dienstag in Düsseldorf mit. Mit der Einrichtung der neuen Vorstandsstelle unterstreiche Metro die "hohe strategische Bedeutung von Media-Saturn für den Konzern".
Haas gilt als Experte für Unterhaltungselektronik und das Multichannel-Geschäft. Dieses Know-how werde der Manager sowohl bei der Betreuung von Media-Saturn als auch bei der Identifikation von neuen innovativen Konzepten einbringen, sagte Metro-Chef Olaf Koch. Zuletzt war Haas als Mitglied der Media-Saturn-Geschäftsführung unter anderem für strategische Planung sowie Entwicklung und Aufbau des Multichannel- und des reinen Online-Geschäfts verantwortlich.
Media-Saturn kämpft gegen starke Online-Konkurrenz
Die neue Aufgabe dürfte Haas vor einige Herausforderungen stellen: Die Elektroniktochter kämpfte zuletzt mit sinkenden Gewinnen und der Konkurrenz im Online-Handel. Metro liegt zudem mit dem Media-Saturn-Alteigner Erich Kellerhals im Streit. Dessen umfassende Veto-Rechte sind dem Metro-Vorstand ein Dorn im Auge. Die Metro-Führung hat die Veto-Rechte bereits vor Gericht angegriffen. Zuletzt hatte Media-Saturn-Mitbegründer Leopold Stiefel angekündigt, seinen Anteil von knapp drei Prozent an der Kette an die Metro verkaufen zu wollen. Kellerhals' Veto-Rechte werden damit aber nicht angetastet. (dapd / reuters)