Wiesbaden. . Der Absatz von Zigaretten ist 2012 auf den tiefsten Wert seit der Wiedervereinigung gesunken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurden 82,4 Milliarden Glimmstengel versteuert – sechs Prozent weniger als 2011. Seit 2002 brach der Absatz gar um 40 Prozent ab.

Die Zahl der in Deutschland versteuerten Zigaretten ist auf den tiefsten Wert seit der Wiedervereinigung gesunken. 2012 wurden 82,4 Milliarden Zigaretten versteuert, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Dies sei ein Rückgang um knapp sechs Prozent im Vergleich zum Jahr 2011.

Der Absatz von Zigarren und Zigarillos sank demnach sogar um zehn Prozent. Zudem wurde 0,4 Prozent weniger Feinschnitt versteuert. Der Absatz von Pfeifentabak stieg hingegen um mehr als zwölf Prozent. Grund sei die Erhöhung der Steuer auf alle Tabakerzeugnisse außer Pfeifentabak am 1. Januar 2012, erklärten die Statistiker.

Nach Angaben des Deutschen Zigarettenverbands ist der Tabakabsatz im Zeitraum von 2002 bis 2011 um fast 40 Prozent zurückgegangen. Als wesentliche Ursache dieser Abwärtsentwicklung nennt er die zahlreichen Tabaksteuererhöhungen der vergangenen Jahre: Im Zeitraum von 2002 bis 2005 wurde die Tabaksteuer insgesamt fünf Mal erhöht.

Trend zum Feinschnitt

Der Verband beobachtet aber auch Verschiebungen im Verhalten der Raucher: Sie weichen auf preisgünstigere Produkte wie Feinschnitt und sogenannten Drehtabak aus, kaufen Billigware im Ausland oder greifen auf Zigaretten aus illegalem Handel zurück.

Aber auch der internationale Zigarettenschmuggel bleibt ein Thema. Allein das Zollfahndungsamt Essen hat 272 Verfahren im vorvergangenen Jahr eingeleitet. Wurden 2010 noch 71 Millionen Zigaretten geschmuggelt, waren es ein Jahr später bereits 135 Millionen. Schmuggelware kommt nach Einschätzung des Hauptzollamts zumeist aus Osteuropa. (mit dapd)